Ein 24-jähriger russischer Berufssoldat soll sich einem Einsatz in der Ukraine entzogen haben. Dafür muss er fünf Jahre ins Gefängnis.
Ukraine-KriegRussischer Soldat verweigert Dienst – fünf Jahre Haft
Ein Gericht in Russland hat einen Berufssoldaten zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er nicht in der Ukraine kämpfen wollte. Der 24-Jährige, der „nicht an einer militärischen Spezialoperation teilnehmen wollte“, habe sich im Mai 2022 nicht zum Dienst gemeldet, teilte die Justiz in der Region Baschkortostan im Südural am Donnerstag mit.
Die Polizei habe den Mann im September ausfindig gemacht. Unabhängig davon teilte ein Militärgericht mit, den Soldaten ebenfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt zu haben, weil er sich während der russischen Mobilmachung mehr als einen Monat lang dem Militärdienst entzogen habe.
Flucht vor Einberufung: Russische Deserteure fliehen in Nachbarländer
Russland hatte im September die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten angeordnet. Die Ankündigung hatte dazu geführt, dass sich zahlreiche Russen in Nachbarländer wie Armenien, Georgien und Kasachstan absetzten, aus Angst, in die Armee eingezogen und in der Ukraine eingesetzt zu werden.
Viele der Rekruten verfügten zudem laut Kritikern über wenig Kampferfahrung und wurden unzureichend geschult, bevor sie an die Front geschickt wurden.
In einem weiteren Fall verurteilte ein Militärgericht in Moskau einen Soldaten zu fünfeinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie, weil er einen Vorgesetzten während eines Streits „geschlagen“ haben soll. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch berichtete, soll der Soldat „seine Unzufriedenheit“ mit der Ausbildung von Reservisten kundgetan haben. (afp)