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Unfall-Inferno in den USA158 Autos kollidieren bei „Super-Nebel“ – sieben Tote bei Massenkarambolage

Lesezeit 3 Minuten
Schockierende Bilder nach einem verheerenden Massencrash: Zahlreiche Autos sind ausgebrannt, einige fielen die Brücke herunter. Die Polizei fürchtet, noch mehr Leichen zu finden.

Schockierende Bilder nach einem verheerenden Massencrash: Zahlreiche Autos sind ausgebrannt, einige fielen die Brücke herunter. Die Polizei fürchtet, noch mehr Leichen zu finden.

Die Kombination von Nebel und Rauch durch nahe Brände ergab wohl den sogenannten „Super-Nebel“ – er hatte verheerende Auswirkungen.

Bei einem Unfall-Inferno im dichten Nebel mit insgesamt 158 Fahrzeugen sind im US-Bundesstaat Louisiana mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Mindestens weitere 25 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Sie seien nach den Massenkarambolagen westlich von New Orleans am Montag (Ortszeit) in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei des Bundesstaats mit.

Es sei möglich, dass weitere Todesopfer gefunden würden. Ein Teil der Unfallstelle auf der Interstate 55 sei in Brand geraten, unter anderem, weil ein mit einer „gefährlichen Flüssigkeit“ beladener Tankwagen in Brand geraten sei. Details zu der gefährlichen Substanz gab die Polizei nicht bekannt.

Massenkarambolage nach „Super-Nebel“: Mindestens sieben Tote in den USA

Die Polizei arbeitete am Montagabend daran, den Lkw aufgrund eines beschädigten Tanks zu entfernen, wie CNN berichtet. „Sobald der Tankwagen entfernt ist, können die Rettungskräfte die Fahrzeuge in der unmittelbaren Umgebung besser einschätzen. Es ist möglich, dass weitere Todesopfer zu beklagen sind“, fügte die Staatspolizei hinzu.

Einsatzkräfte sind bei den Wrackteilen nach einer Massenkarambolage auf der I-55 in Manchac, Laos, am Montag, 23. Oktober 2023, zu sehen. Ein sogenannter „Super Fog“ aus Rauch von Sumpfbränden in Süd-Louisiana und dichtem Morgennebel verursachte mehrere Verkehrsunfälle mit zahlreichen Fahrzeugen.

Einsatzkräfte sind bei den Wrackteilen nach einer Massenkarambolage auf der I-55 in Manchac, Laos, am Montag, 23. Oktober 2023, zu sehen. Ein sogenannter „Super Fog“ aus Rauch von Sumpfbränden in Süd-Louisiana und dichtem Morgennebel verursachte mehrere Verkehrsunfälle mit zahlreichen Fahrzeugen.

Von der Polizei veröffentlichte Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen ein Trümmerfeld von zerstörten und ineinandergeschobenen Autos auf beiden Seiten der Strecke. Die Bilder der Autowracks erinnern an einen Schrottplatz: Fahrzeuge wurden zerquetscht, ineinander gerammt, und einige sind ausgebrannt.

Autofahrer haben wegen Super-Nebel keine Chance bei Massencrash

Viele Menschen standen am Straßenrand und starrten ungläubig auf die katastrophale Szenerie, während andere in ihrem Auto blieben und auf Hilfe warteten, so schildern es Augenzeugen. Christopher Coll war einer der Fahrer in einer der Massenkarambolagen. „Ich war bereits auf der Bremse und verlangsamte das Tempo, als ein F-250 auf meinen Arbeitsanhänger auffuhr und mich mitnahm“, sagte Coll der Times-Picayune/dem New Orleans Advocate.

Ich war bereits auf der Bremse und verlangsamte das Tempo, als ein F-250 auf meinen Arbeitsanhänger auffuhr und mich mitnahm.
Christopher Coll, Unfallbeteiligter

Coll konnte Rauch riechen, hörte andere Autofahrer um Hilfe rufen und die Geräusche von krachenden Autos und platzenden Reifen. Er konnte seine Beifahrertür aufstoßen, um zu entkommen, und half dann anderen. Laut seinen Angaben zog der 41-Jährige eine Person durch ein Autofenster heraus.

Auf der I-55 in der Nähe der Gemeinde Manchac staute sich der Verkehr in beide Richtungen kilometerweit zurück. Der Autobahnabschnitt verläuft zwischen dem Maurepas-See und dem Pontchartrain-See. Meteorologen sprachen laut dem Sender CNN von einem „Super-Nebel“, der am Montagmorgen zwischen den Gemeinden Ruddock und Manchac zum Zeitpunkt der Massenkarambolagen die Sicht plötzlich stark beeinträchtigt habe.

Horror-Crash in den USA: Autofahrer fahren in „Super-Nebel“ plötzlich nahezu ohne Sicht

Der „unglaublich dichte Nebel“ wurde laut dem Nationalen Wetterdienst durch die Kombination von Nebel und Rauch durch nahe Brände verursacht. Der „Super-Nebel“ sei ein besonders dichter Nebel, der sich unter feuchten, rauchigen Bedingungen entwickele und die Sichtweite auf weniger als drei Meter sinken lassen könne, teilte der Nationale Wetterdienst mit.

Es habe sich um verschiedene Unfälle gehandelt, wie CNN berichtete. Bei einem seien mehrere Lastwagen kollidiert und in Flammen aufgegangen, zitierte der Sender Mike Tregre, Sheriff von Sankt John the Baptist Parish. Ein Fahrzeug sei über die Leitplanke der Interstate geschoben worden, aber den Insassen scheine es gutzugehen. Die Rettungsarbeiten würden wohl „eine Weile dauern“.

„Das Ausmaß der Schäden ist massiv, mit Autobränden und von der Brücke gestürzten Autos. Leider hören wir von Todesopfern als Folge der Massenkarambolage“, so das US-Wetterportal „Weather Nation“ auf X, vormals Twitter.

Louisiana kämpft seit dem Sommer mit noch nie dagewesenen Waldbränden, extremer Hitze und starker Trockenheit. In 62 Prozent des Bundesstaates herrsche außergewöhnliche Trockenheit, die höchste Kategorie, berichtete CNN. Die Stadt New Orleans teilte mit, der Mangel an Regen in Verbindung mit der extremen Hitze des Sommers habe die Feuchtgebiete ausgetrocknet und den Grundwasserspiegel gesenkt. Ein Feuer, das in bewaldeten Feuchtgebieten überwacht werde, brenne an und unter der Oberfläche. (pst mit dpa)