Panik vor AmoklaufMehrere US-Schulen schließen nach vermeintlicher Drohung
Geschlossene Schulen, verschärfte Polizeipräsenz, Ermittlungen des FBI und eine Reaktion des Weißen Hauses: Ein angeblicher Aufruf zu Schusswaffenangriffen an Schulen auf der Videoplattform Tiktok hat am Freitag in den USA besorgte Reaktionen ausgelöst. Das US-Heimatschutzministerium erklärte zwar, es gebe keine Hinweise für „spezifische, glaubwürdige Bedrohungen“ für Schulen, rief aber zur Wachsamkeit auf. Einige Schulen blieben am Freitag geschlossen.
Andere informierten Eltern über die Gerüchte und kündigten zusätzliche Polizeistreifen an. „Es zirkulieren Informationen, dass heute ein Tag von Angriffen an Schulen sein könnte“, schrieb eine Schule in der Hauptstadt Washington an Eltern. „Die Verwaltung und die Polizei sind darüber informiert und beobachten die Lage.“ Ein Schulbezirk im Bundesstaat Pennsylvania informierte Eltern darüber, dass die Polizeipräsenz an Schulgebäuden erhöht werde, auch wenn die „Bedrohung“ nicht als „glaubwürdig“ eingestuft werde.
Sprecherin des Weißen Hauses: „sorgfältige Beobachtung“
Selbst die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden sah sich zu einer Stellungnahme genötigt: „Das Weiße Haus und die Bundespolizeibehörden beobachten sorgfältig Gewaltdrohungen an Schulen, die in den sozialen Netzwerken zirkulieren“, schrieb Jen Psaki im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Wir wissen, dass eine Reihe von Schulen im ganzen Land heute schließen, und dass einige Eltern ihre Kinder zu Hause lassen.“
„Das FBI nimmt alle potenziellen Drohungen ernst“, erklärte derweil die US-Bundespolizei. „Wir arbeiten regelmäßig mit unseren Polizeipartnern zusammen, um die Glaubwürdigkeit von Drohungen festzustellen.“ Unklar war allerdings zunächst, woher die Drohung genau stammen soll. Tiktok erklärte, es gebe keine Hinweise, dass solche Drohungen von der Plattform stammten oder auf Tiktok verbreitet würden. „Wir haben eingehend nach Inhalten gesucht, die für Gewalt an Schulen heute werben, aber wir haben immer noch nichts gefunden“, schrieb die insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebte Videoplattform auf Twitter.
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„Wir behandeln selbst auf Gerüchten basierende Bedrohungen mit der größten Ernsthaftigkeit“, erklärte Tiktok weiter. „Deswegen arbeiten wir mit der Polizei bei der Untersuchung von Warnungen vor möglicher Gewalt an Schulen zusammen.“ Zugleich würden „alarmistische Warnungen“ von der Plattform entfernt. Tiktok warf außerdem Medien vor, auf Grundlage von Gerüchten über einen angeblichen Trend zu berichten, für dessen Existenz es keine Hinweise gebe. Das könne Menschen dazu anstiften, echten Schaden anzurichten. (afp)