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Valeriia seit Tagen vermisstGrundschülerin spurlos verschwunden – Polizei ermittelt in alle Richtungen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Polizist sucht an einem Gewässer in Döbeln nach einem neunjährigen Mädchen, das als vermisst gemeldet wurde.

Ein Polizist sucht an einem Gewässer in Döbeln nach einem neunjährigen Mädchen, das als vermisst gemeldet wurde.

Das neunjährige Mädchen wollte am Montag zur Schule in Döbeln, kam aber nie an. Was steckt hinter ihrem Verschwinden? Im Ort sprießen die Gerüchte.

Erneut hält ein Vermisstenfall die Polizei in Atem: Von der neunjährigen Valeriia aus dem sächsischen Döbeln fehlt seit Tagen jede Spur. Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot, bislang allerdings erfolglos. Die Suche nach der vermissten Grundschülerin Valeriia geht unvermindert weiter. „Das Mädchen ist nach wie vor verschwunden“, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz am Mittwoch.

Valeriia wurde das letzte Mal am Montagmorgen gesehen, als sie sich laut Polizeiangaben gegen 6.50 Uhr auf den Weg zur Schule machte. Dabei sei sie meist kurz mit einem Bus gefahren, hieß es. Wie sich später herausstellte, war sie aber nicht im Unterricht. Videoaufnahmen und Befragungen legten nahe, dass sie am Montagmorgen gar nicht in den Bus eingestiegen war.

Vermisstes Mädchen: Valeriia auf dem Weg zur Schule verschwunden

Bei den Ermittlungen konzentriert sich die Polizei auf das Umfeld in Döbeln. Am Mittwoch wurden zahlreiche Anwohner befragt, rund 70 Beamte führten Gespräche mit Nachbarn. Gesucht werden Zeugen, die Angaben zum Verbleib des Mädchens machen können. Außerdem bat die Polizei die Bevölkerung, in Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau halten.

Unterdessen hat sich das Landesamt für Bildung und Schule eingeschaltet. „Man prüfe, warum die Eltern von der Schule keine Information erhielten“, sagte Behördensprecher Clemens Arndt auf Nachfrage. Ein Anruf bei den Eltern sei im Fall einer Abwesenheit von Schülern ein klassisches Verfahren.

Vermisstenfall in Sachsen: Schulaufsicht prüft Versäumnisse bei Fall Valeriia

„Wir müssen jetzt herausfinden, warum das nicht funktioniert hat an der Stelle.“ Normalerweise würden die Schulen spätestens in der zweiten Schulstunde die Eltern zurückrufen.

Völlig unklar ist weiterhin, was mit dem Mädchen geschehen ist. Die Polizei schließt sowohl ein Verbrechen als auch einen Unglücksfall nicht aus. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen. Auch im familiären Umfeld des Kindes werden die Ermittlungen fortgesetzt“, zitiert die „Bild“ Polizeisprecher Andrzej Rydzik.

Wo steckt Valeriia? Polizei ermittelt in alle Richtungen

Laut dem Boulevardblatt gäbe es Gerüchte, der Vater des Kindes könne für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich sein. Indizien dafür gibt es allerdings keine. Zudem würden mehrere Ex-Partner von Valeriias Mutter durchleuchtet, die „Bild“ bezieht sich hierbei auf Informationen aus Ermittlungskreisen.

Nach Angaben der Polizei werden auch Fälle geprüft wie der jüngst aus dem Ortsteil Mochau. Dort soll vorige Woche ein Mann ein Mädchen im Umfeld einer Schule angesprochen haben, um ihr Katzen zu zeigen.

Suche mit Spezialhunden bisher erfolglos

Die Polizei arbeitet nach eigener Darstellung „mit Hochdruck“ an dem Fall. Auch am Mittwoch wurde Bereitschaftspolizei hinzugezogen. Zudem befanden sich erneut Spezialhunde im Einsatz. Mit sogenannten Flächenhunden seien Wälder, Felder und Wiesen durchstreift worden, Trümmerhunde hätten in Abrissgebäuden nach dem Mädchen gesucht, hieß es. Neue Hinweise auf das Kind ergaben sich dennoch nicht. Bereits am Dienstag waren das Stadtgebiet und der Flussbereich der Freiberger Mulde intensiv abgesucht worden.

Am Mittwoch meldete sich Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) mit einem Video auf Facebook zu Wort. Er dankte der Bevölkerung für die Hilfsbereitschaft und Unterstützung bei der Suche nach dem vermissten Kind.

Das Mädchen ist nach Polizeiangaben etwa 1,40 Meter groß und hat dunkelblonde, mittellange Haare. Am Montagmorgen trug es ein lila T-Shirt, schwarze Jeans, eine hell türkisfarbene Jacke sowie dunkelblaue knöchelhohe Schuhe. Es hatte zudem einen rosa Schulranzen bei sich. Die Neunjährige spricht gebrochen deutsch. Für Zeugenhinweise ist die Chemnitzer Kriminalpolizei unter 0371 387 3488 erreichbar. (pst mit dpa)