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Verdacht der KorruptionKönig Juan Carlos setzt sich wohl in die Karibik ab

Lesezeit 2 Minuten
Juan Carlos dpa

San Lorenzo Del Escorial: Juan Carlos, der ehemalige König von Spanien.

Madrid – Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere spanische König Juan Carlos soll in die Dominikanische Republik geflüchtet sein. Wie mehrere große spanische Zeitungen am Dienstag berichteten, hatte der 82-Jährige Spanien noch am Montag verlassen.

Das dem Königshaus nahestehende Blatt „ABC“ berichtete am Dienstag auf der Titelseite, dass sich Juan Carlos nun in der Dominikanischen Republik aufhalte. Auch die konservativen Zeitungen „El Mundo“ und „La Vanguardia“ meldeten, der frühere König wolle für einige Zeit bei Freunden in dem Karibikstaat leben.

Der wegen zahlreicher Affären ins Zwielicht geratene Juan Carlos hatte seinen Sohn, den spanischen König Felipe VI., in einem Brief über seine Absicht zum Verlassen Spaniens informiert. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes im Juni ein Ermittlungsverfahren zur Verwicklung des 82-Jährigen in eine mutmaßliche Korruptionsaffäre eingeleitet.

Spanisches Königshaus schweigt

In dem Fall geht es um mögliche Schmiergeldzahlungen bei der Auftragsvergabe für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien an ein spanisches Konsortium. Berichten zufolge soll Juan Carlos vom saudiarabischen Königshaus über ein Schweizer Konto bis zu hundert Millionen Dollar erhalten haben.

Das spanische Königshaus wollte am Dienstag - ebenso wie am Montag - keine Stellungnahme zum Aufenthaltsort des früheren Monarchen abgeben. In manchen Medienberichten in Spanien war auch die Rede davon, Juan Carlos könnte sich in Portugal aufhalten, wo er als Kind gelebt habe, oder in Frankreich oder Italien, wo er Verwandte habe. Juan Carlos hatte 2014 nach 39 Jahren auf dem Thron zugunsten seines Sohnes Felipe abgedankt. Seit dem vergangenen Jahr hat er sich vollständig aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.

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Lange Zeit war Juan Carlos wegen seiner Rolle beim Übergang Spaniens von der Franco-Diktatur zur Demokratie bei vielen Spaniern hoch angesehen. Doch eine ganze Reihe von Skandalen, darunter eine Luxusreise des Monarchen inmitten einer schweren Wirtschaftskrise des Landes, hatten der Monarchie in Spanien schwer geschadet. Sein Sohn Felipe bemüht sich seit Jahren, den Ruf des Königshauses wieder aufzupolieren. (afp)