Nach tagelanger SucheVermisster Berliner Top-Manager Sven Lemiss tot aufgefunden

Lesezeit 4 Minuten
Sven Lemiss, Geschäftsfuehrer BIM (Berliner Immobiliengesellschaft) während einer Pressekonferenz im Jahr 2019. Lemiss wurde am 4. August 2023 tot aufgefunden. (Archivbild)

Sven Lemiss, Geschäftsfuehrer BIM (Berliner Immobiliengesellschaft) während einer Pressekonferenz im Jahr 2019. Lemiss wurde am 4. August 2023 tot aufgefunden. (Archivbild)

Lemiss war am Dienstagabend mit seinem Kajak unterwegs gewesen und galt seither als vermisst. Die Politik zeigt sich bestürzt.

Sven Lemiss, Geschäftsführer der Berliner Immobilien-Management Gesellschaft (BIM), ist tot. Drei Tage nach dem Verschwinden des CEOs hat die Polizei am Freitag seine Leiche in der Dahme (Nebenfluss der Spree) gefunden. Das hat die Berliner Polizei mehreren Medien, unter anderem dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) bestätigt.

Lemiss war am Dienstagabend mit seinem Kajak unterwegs gewesen und galt seither als vermisst. Zeugen hatten angegeben, das leere Kajak auf dem Fluss treibend gesehen haben. Nun herrscht Gewissheit, Sven Lemiss lebt nicht mehr. Der Mann, der am Freitagmorgen nahe Berlin tot aus dem Wasser geborgen wurde, wurde von eindeutig als die vermisste Person identifiziert.

Sven Lemiss ist tot – Leiche von vermisstem Manager in Berlin gefunden

Ein Paddler hatte den leblosen Körper Medienberichten zufolge zunächst im Wasser entdeckt und Rettungskräfte alarmiert. Die Feuerwehr konnte die Leiche anschließend bergen. Der Fundort soll fast nahe der Stelle, wo der Manager drei Tage zuvor ins Wasser ging, liegen. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt laut einem Bericht des rbb bislang nicht.

Lemiss war seit 2006 Chef der BIM, die für mehr als 5.000 landeseigene Immobilien verantwortlich ist. In dieser Funktion war er einer der wichtigsten Manager des Landes Berlins. Das Unternehmen kümmert sich um die Vermietung und Bewirtschaftung von Immobilien in der ganzen Stadt. Neben einfachen Mietwohnungen verwaltet die BIM auch Gebäude des öffentlichen Dienstes.

Sven Lemiss tot aufgefunden: Keine Anzeichen auf Fremdverschulden

Die Polizei hatte in einer aufwendigen Suchaktion nach dem Vermissten gesucht, ein Hubschrauber, eine Drohne, ein Mehrzweckboot und Taucher der Feuerwehr waren in den Tagen zuvor im Einsatz gewesen. Gefunden hatten sie allerdings nichts.

Die Meldung über den Tod von Sven Lemiss löste am Freitagmittag im politischen Berlin Bestürzung aus. „Die Nachricht von Sven Lemiss‘ tragischem Tod erschüttert mich und macht mich traurig. Über viele Jahre habe ich auch schon in Neukölln mit ihm zusammengearbeitet. Berlin verliert einen zugewandten Möglichmacher und engagierten Gestalter für unsere Stadt“, schrieb Franziska Giffey (SPD), bis April Regierende Bürgermeisterin in Berlin, auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter.

Ihre Gedanken seien „bei seiner Familie, seinen Angehörigen und Freunden und auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen“.

Auch Bettina Jarasch (Grüne), ehemalige Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz in Berlin, bekundete ihr Mitgefühl. „Die Nachricht vom Tod von Sven Lemiss trifft uns. Unser Beileid und unsere Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden, denen wir viel Kraft wünschen.“

Politiker und BIM äußern sich bestürzt zu Tod von Sven Lemiss

Auch die Berliner Immobilien-Management Gesellschaft meldete sich zu Wort. „Mit großer Bestürzung haben wir die traurige Gewissheit erhalten, dass unser Geschäftsführer Sven Lemiss bei einer Kajaktour ums Leben gekommen ist. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden“, zitiert der Berliner Tagesspiegel die BIM am Freitag zum Tod von Lemiss.

Birgit Möhring, seit März 2015 neben Lemiss als Geschäftsführerin der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH im Amt, übernehme die Geschäftsführung nun vorerst allein, heißt es. (pst)

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Kontakte | Hier wird Ihnen geholfen Wir gestalten unsere Berichterstattung über Suizide und entsprechende Absichten bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Falls Sie sich dennoch betroffen fühlen, lesen Sie bitte weiter: Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote.

Telefonseelsorge – Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon – Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de

Beratung und Hilfe für Frauen – Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.

Psychische Gesundheit – Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen.

Nachtmodus
KStA abonnieren