Der Sauerstoff reicht nur noch wenige Stunden. Fünf Teilnehmer einer Titanic-Mission sind noch immer vermisst.
Verschwundenes U-BootMilliardär, Geschäftsmann, Titanic-Experte – was über die Vermissten bekannt ist
Das Bangen um fünf Besatzungsmitglieder, die an einer Mission zum Wrack der Titanic teilgenommen haben, geht auch am Dienstag weiter. Noch immer fehlt von dem U-Boot, mit dem die Reisegruppe aufgebrochen ist, jede Spur.
Während die US-Küstenwache zur Stunde mit Spezialisten das Areal im Atlantik durchkämmt, in dem das U-Boot vermutet wird, werden immer mehr Details über die Besatzungsmitglieder des vermissten Bootes bekannt.
Wer sind die fünf Vermissten in dem Titanic-U-Boot?
Der britische Abenteurer Hamish Harding gehört nach Angaben seiner Familie zu den Vermissten eines Tauchboots, das zum Wrack der Titanic tauchen sollte. Der 58-jährige Milliardär Harding ist Vorsitzender der Flugzeugfirma Action Aviation in Dubai, laut englischen Medienberichten ist er selbst ausgebildeter Pilot, Taucher und Fallschirmspringer.
Harding ist zudem ein leidenschaftlicher Forscher und Entdecker. So flog er unter anderem bereits ins All, umrundete die Erde und hält gleich mehrere Guinness-Weltrekorde, einen für die längste Durchquerung der tiefsten Stelle eines Ozeans bei einem einzigen Tauchgang.
Milliardär Hamish Harding verkündete Teilnahme an Mission vor dem Start in den sozialen Medien
Am vergangenen Wochenende hatte er seine Teilnahme an der Titanic-Mission in den sozialen Medien verkündet. Aufgrund des „schlimmsten Winters in Neufundland seit 40 Jahren“ werde „diese Mission wahrscheinlich die erste und einzige bemannte Mission zur Titanic im Jahr 2023 sein“, schrieb er.
„Es hat sich gerade ein Wetterfenster aufgetan, und wir werden morgen einen Tauchgang versuchen“, schrieb er am Samstag. Action Aviation teilte am Sonntag mit, dass das U-Boot erfolgreich gestartet sei und Hamish Harding „derzeit taucht“. Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach dem Tauchgang war der Kontakt am Sonntagmorgen abgebrochen, seither fehlt jede Spur von dem Boot und deren Besatzung.
Ebenfalls auf Social Media hatte sein Stiefsohn Brian Szasz das Verschwinden Hardings auf dem U-Boot bestätigt – inzwischen wurde der Beitrag auf Facebook gelöscht.
U-Boot auf dem Weg zur Titanic: Reicher pakistanischer Geschäftsmann und Sohn vermisst
Neben Harding sollen auch ein pakistanischer Geschäftsmann und dessen 19-jähriger Sohn an Bord des vermissten „Titanic“-Tauchboots sein, wie am Dienstag bekannt wurde. „Unser Sohn Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman hatten sich auf eine Reise begeben, um die Überreste der Titanic im Atlantischen Ozean zu besichtigen“, zitierten britische Medien am Dienstagmorgen aus einer Mitteilung der Familie.
„Bis jetzt ist der Kontakt zu ihrem Tauchboot unterbrochen, und es stehen nur begrenzte Informationen zur Verfügung.“ Dawood lebt demnach in Großbritannien und arbeitet als Unternehmensberater. Laut „Daily Mail“ ist der 48-Jährige einer der reichsten Männer Pakistans.
Verschollen auf dem Weg zur Titanic: Identität weiterer Personen im Boot nicht öffentlich bestätigt
Die Identität der anderen beiden Insassen wurde noch nicht öffentlich bestätigt. Britischen Medien zufolge ist einer von ihnen ein französischer Titanic-Experte. Den Angaben nach soll es sich um Paul Henry Nargeolet handeln, der bereits zahlreiche Tauchgänge am Titanic-Wrack durchgeführt haben soll.
Nargeolet war in der französischen Marine und leitete 1987 mit dem französischen Institut für Meeresforschung die erste Bergungsexpedition zur Titanic.
Die fünfte Person an Bord soll laut „Daily Mail“ Stockton Rush sein. Er ist CEO von Oceangate Expeditions und soll selbst Teil der fünfköpfigen Crew gewesen sein.
Die Bostoner Küstenwache sucht mit Hochdruck nach dem vermissten Boot. „Es ist ein abgelegenes Gebiet und eine Herausforderung (...) aber wir setzen alle verfügbaren Mittel ein, um sicherzustellen, dass wir das Schiff finden und die Menschen an Bord retten können“, sagte John W. Mauger von der US-Küstenwache bei einer Pressekonferenz.
Nach Angaben des Anbieters Oceangate Expeditions reicht der Sauerstoff an Bord in einem Notfall für 96 Stunden – dementsprechend bleibt den Suchtrupps nicht mehr viel Zeit, um das bemannte Boot zu finden.
Der Betreiber des U-Boots, Oceangate, teilte mit, dass das „ganze Augenmerk“ auf der Rückkehr der Besatzung liege. Oceangate wolle „alle Möglichkeiten ausloten und mobilisieren, um die Besatzung sicher zurückzubringen“. (pst mit dpa)