Im März 2022 bekam ein schwarzes Mädchen als einzige keine Medaille bei der Siegerehrung. Auch Turn-Star Simone Biles meldet sich zu Wort.
Video mehr als 17 Mio. Mal abgerufenRassismus bei Kinder-Turnwettbewerb sorgt weltweit für Empörung
Man kann es kaum mit anschauen: In Irland hat ein nun aufgetauchtes Video eines Turnwettbewerbs für Kinder für Wirbel gesorgt. Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie ein schwarzes Mädchen als einzige Teilnehmerin bei der Siegerehrung keine Medaille erhält.
Während alle anderen Kinder von einer Mitarbeiterin des irischen Turnverbands ihre Medaillen umgehängt bekamen, ging das Mädchen leer aus – und zeigte sich darüber im Video sichtlich verletzt.
Die Aufnahme, die bereits im März 2022 entstanden, zirkulierte am Wochenende in den sozialen Netzwerken und wurde zehntausendfach geteilt. Der Menschenrechtler Mohamed Safa hatte das Video am Freitag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) veröffentlicht. Mittlerweile wurde es mehr als 17 Mio. Mal abgerufen.
Rassismus bei Kinderturnen in Irland: Superstar Simone Biles mischt sich ein
Auch Turn-Superstar Simone Biles schaltete sich ein: „Als dieses Video auftauchte, brach auch mein Herz. Es gibt in keiner Sportart Platz für Rassismus“, schrieb die vierfache Olympiasiegerin. Laut eigener Aussage hat Biles Kontakt zu dem Mädchen im Video aufgenommen und ihr zur Aufmunterung eine Video-Botschaft geschickt.
Der Vorfall hatte sich bei einem „GymStart“-Wettkampf im März 2022 ereignet, erklärte unterdessen Irlands Turn-Verband in einer eiligen Stellungnahme. Der Vorfall sei bereits untersucht worden. Laut Darstellung des Verbands habe die Mitarbeiterin das schwarze Mädchen bei der Siegerehrung „aus Versehen“ übergangen.
Irischer Turnverband bittet um Entschuldigung für Rassismus bei Siegerehrung
Demnach hatte sich die Eltern der kleinen Turnerin nach dem Vorfall beim Verband beschwert. Der Verband habe sich daraufhin bei dem Mädchen und seinen Eltern entschuldigt, hieß es weiter. Die Untersuchung des Vorfalls sei dann schließlich im August 2023 beendet worden – im gegenseitigen Einvernehmen, erklärte der Verband.
Der Fehler sei noch in der Halle korrigiert worden, hieß es weiter. Die Mitarbeiterin bedauere ihren Fehler und habe in Gesprächen anerkannt, dass ihr Verhalten „inakzeptabel“ gewesen sei.
Die Frau habe zudem um die Möglichkeit gebeten, sich persönlich bei dem Mädchen entschuldigen zu können. Das sei zunächst abgelehnt worden, daraufhin habe der Verband sich für seine Mitarbeiterin um Entschuldigung gebeten. Rassismus habe keinen Platz beim Turnen, versicherte der irische Verband zudem. (das)