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La PalmaForscher fürchten giftige Gase und Explosionen nach Vulkanausbruch

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Palma Vulkan ap

Auf La Palma speit ein Vulkan Lava.

Los Llanos de Aridane/Köln – Der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma hat bereits mehr als 300 Häuser zerstört. Seit Sonntag seien insgesamt 320 Gebäude und 154 Hektar Land durch die Lava zerstört worden, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des europäischen Erdbeobachtungsdienstes Copernicus.

Die Feuerwehr versuchte derweil verzweifelt den Lavastrom umzuleiten, um ein Dorf zu retten. „Ein Versuch kostet nichts“, erklärte die Feuerwehr auf Twitter, nachdem sie in der Nacht zum Mittwoch Bagger eingesetzt hatte, um die Lava von dem Dorf Todoque fernzuhalten und stattdessen in eine Schlucht umzulenken.

Lavastrom verlangsamte sich

Ursprünglich war erwartet worden, dass der Lavastrom bereits am Montagabend das Meeresufer erreicht, die Fließgeschwindigkeit verlangsamte sich dann jedoch. Die Experten befürchten, dass sich giftige Gase bilden könnten, sobald die heiße Lava ins Wasser fließt.

Palma Lava ap

Die über 1000 Grad heiße Lava wälzt alles nieder.

Forscher David Calvo vom kanarischen Vulkanforschungsinstitut Involcan mahnte zu äußerster Vorsicht angesichts der zu erwartenden Gase und Wasserdämpfe und verglich das Zusammentreffen von Lava und Meerwassermit einem „Kampf der Titanen“.

Explosionen möglich

Auch Explosionen glühender Lavabrocken und kochend heiße Flutwellen sind nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS möglich. Die Regionalregierung der Kanaren verhängte ein Sperrgebiet im Umkreis von zwei Seemeilen rund um die Stelle, wo die Lava den Berechnungen zufolge ins Meer fließen wird. Laut Involcan spuckt der Cumbre Vieja seit Beginn der Eruption jeden Tag zwischen 6000 und 11.500 Tonnen Schwefeldioxid aus.

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Die Wolke hat bereits die Küste Marokkos erreicht und sollte noch am Mittwoch über dem spanischen Festland eintreffen, bevor sie sich weiter Richtung Balearen und Südfrankreich fortbewegt. Bis Freitag soll sie demnach den gesamten westlichen Mittelmeerraum und einen großen Teil der nordafrikanischen Maghreb-Region bedecken.

Die betroffenen Bewohner, darunter auch zwei reisende Paare aus Bedburg, versuchten auch am Mittwoch weiter verzweifelt, die wichtigsten Teile ihres Hausrats zu retten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

Der Cumbre Vieja war am Sonntag zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen. Mehr als 6000 Menschen mussten seither in Sicherheit gebracht werden, darunter 400 Touristen, die nach Teneriffa gebracht wurden. Laut Involcan kann die Eruption noch zwischen drei und zwölf Wochen andauern. Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich 1971 ereignet. (mbr, afp)