Die tektonischen Plattenverschiebungen sorgen in der Türkei und den benachbarten Regionen immer wieder für heftige Beben. Das letzte mit einer Stärke von 7,0 ist ebenfalls nicht lange her.
Erdbeben-GefahrWarum es in der Türkei immer wieder zu schweren Beben kommt
In der Nacht zu Montag hat ein Beben mit der Stärke 7,7 die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben - eines davon mit der Stärke 7,6. Beide Beben hatten ihr Epizentrum in der Provinz Kahramanmaras. Die Erschütterungen waren in mehreren regionalen Nachbarländern zu spüren, darunter im Libanon, im Irak sowie in Zypern und Israel. Im türkischen Fernsehen waren Bilder von Helfern zu sehen, die teilweise mit baren Händen in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Das Land liegt auf der kleinen Anatolischen Platte, die zwischen der nordwärts driftenden Arabischen Platte und der eurasischen Platte nach Westen verschoben wird. Die entstehenden Spannungen entladen sich regelmäßig in Beben.
Eine Auswahl der schwersten Beben in der Region:
Oktober 2020: Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 kommen in der westtürkischen Stadt Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Auf der benachbarten griechischen Insel Samos sterben zwei Jugendliche. Mehr als 1000 Menschen werden verletzt und viele Häuser zerstört.
Januar 2020: Ein Beben der Stärke 6,7 erschüttert die osttürkische Provinz Elazig. 41 Menschen sterben, Hunderte Häuser werden zerstört.
Oktober/November 2011: Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert die Provinz Van im Südosten des Landes. Dabei sterben mindestens 600 Menschen. Fast 2300 Häuser werden zerstört. Rund zwei Wochen danach kommen bei einem Beben in der gleichen Region etwa 40 Menschen ums Leben.
August 1999: Bei einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der Türkei sterben mehr als 17.000 Menschen. Mindestens 24.000 werden verletzt. Das Epizentrum des Bebens liegt in der westtürkischen Stadt Izmit rund 100 Kilometer östlich von Istanbul. (dpa)