Wegen ihrer Dreadlocks„Fridays For Future“ sagt Auftritt von Musikerin in Hannover ab
Hannover – Die Klima-Aktivisten von „Fridays For Future" haben einen für Freitag geplanten Auftritt der Sängerin Ronja Maltzahn in Hannover abgesagt, weil die Münsteranerin als weiße Person Dreadlocks trägt. Wie die „Westfälischen Nachrichten" berichten, will die Ortsgruppe der Klima-Bewegung damit ein „antikolonialistisches und antirassistisches Narrativ setzen".
In ihrer Nachricht entschuldigen sich die Klima-Aktivisten für die kurzfristige Absage bei Ronja Maltzahn und laden die Musikerin dennoch zum Protest ein, um in „den Austausch zu gehen".
In der Argumentation von „Fridays For Future" heißt es: „Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneignung, da (...) es in den Zeiten der Sklaverei von weißen Menschen als ein Zeichen der Unterdrückung genutzt wurde." Sollte sich die Musikerin dazu entschließen ihre Dreadlocks abzuschneiden, dürfe sie kurzfristig doch auftreten.
Die Musikerin ist enttäuscht von der Absage: „Wir haben uns darauf gefreut ein Zeichen für Frieden und gegen Diskriminierung mit unserer Musik setzen zu dürfen", heißt es in ihrem Instagram-Post. „Schade, dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen ausgeschlossen werden."
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Der Themenbereich der „Cultural appropriation" (Kulturelle Aneignung) war zuletzt immer häufiger Gegenstand von Diskussionen. Dabei geht es darum, dass Bestandteile einer Kultur von Mitgliedern einer anderen Kultur übernommen werden. Kritisiert wird dies in der Regel, wenn die angeeignete Kultur einer Minderheit angehört, die als sozial, politisch, wirtschaftlich oder militärisch benachteiligt gilt.
Aus Sicht der kritisierenden Personen wird die Kultur durch ihre historischen Unterdrücker aus ihrem Kontext gerissen. Kritiker dieses Konzepts wiederum gehen davon aus, dass sich Kulturen andauernd gegenseitig beeinflussen. (jpc)