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„Erneut zugeschlagen“Israelin wurde bei Anschlag nahe Hebron im Westjordanland getötet

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Teilweise bewaffnete Personen mit Mützen und Helmen in Schutzwesten stehen vor Autos.

Hebron: Israelische Streitkräfte und Mitglieder des Rettungs- und Bergungsteams Zaka arbeiten am Ort eines Anschlags.

Laut Medienberichten soll die Tochter der Getöteten bei dem Angriff im Auto unverletzt geblieben sein. Ein Mann sei schwer verletzt worden.

Bei einem Anschlag nahe der Stadt Hebron im Westjordanland ist eine Israelin getötet worden. Sie sei nach Schüssen auf ein Auto an ihren schweren Verletzungen gestorben, teilte der Rettungsdienst Zaka am Montag mit. Ein weiterer Mann sei schwer verletzt worden.

Medienberichten zufolge soll die Tochter der Frau den Angriff im Auto unverletzt überstanden haben. Nach Angaben der Armee war aus einem vorbeifahrenden Auto geschossen worden. Die Suche nach Verdächtigen dauerte am frühen Abend weiter an.

Palästinensische Al-Aksa-Brigaden bekennt sich zu Anschlag

Die palästinensischen Al-Aksa-Brigaden bekannten sich in einer Mitteilung zu dem Anschlag. Er sei eine „natürliche Reaktion auf die Verbrechen und die Arroganz der Besatzung“. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte mit, der Widerstand habe „erneut zugeschlagen“. „Die kämpfende Jugend im Westjordanland ist in der Lage, das gesamte zionistische Sicherheitssystem zu umgehen, obwohl sie in Alarmbereitschaft ist.“

Bereits am Samstag waren zwei Israelis in der palästinensischen Stadt Huwara in einer Waschanlage erschossen worden. Israelische Sicherheitskräfte leiteten daraufhin eine großangelegte Fahndung nach Verdächtigen ein. Mehrere Minister der Regierung forderten nach den Anschlägen ein härteres Vorgehen des Militärs.

Seit Jahresbeginn kamen 180 Palästinenser bei Militäreinsätzen ums Lebens

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen rund 180 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (dpa)