Für die vermissten Deutschen gibt es nach dem Unglück im Roten Meer kaum noch Hoffnung.
Wunder nach SchiffsunglückTouristen-Paar überlebt 35 Stunden in Luftblase – Tote Deutsche identifiziert
Wie durch ein Wunder hat ein belgisches Paar das Schiffsunglück im Roten Meer überlebt. Sie konnten sich 35 Stunden lang in einer Luftblase im Wrack der gekenterten Motorjacht „Sea Story“ über Wasser halten, bis sie schließlich von den Taucher entdeckt wurden.
„Das Wasser kam von allen Seiten, wir konnten es filmen“, berichteten sie in einem Video. Beide trugen Schwimmwesten und wurden im Schiffsrumpf von den Wassermassen überrascht. „Unter Wasser konnten wir nichts sehen“, beschrieben Christophe und Lucianna aus Belgien ihre Erlebnisse nach der dramatischen Rettung.
Schiffsunglück in Ägypten: Paar aus Belgien überlebte 35 Stunden in Luftblase
Für die noch immer vermissten Urlauber aus Deutschland besteht aber kaum noch Hoffnung. Am Freitag wurde eine Tote als Frau aus München bei dem Unfall in Ägypten identifiziert. Die 41-Jährige sei demnach eine der beiden tot geborgenen Deutschen, hieß es aus informierten Kreisen.
Als vermisst gilt nach dpa-Informationen weiter ihr ebenfalls 41 Jahre alter Ehemann. Zunächst war man in Bayern noch von einem dritten Vermissten aus dem Freistaat ausgegangen. Der Mann sei aber inzwischen gerettet worden, hieß es.
Am Donnerstag gab es kaum noch Hoffnung, drei Tage nach dem Unglück vom Montag, noch Überlebende zu finden. Am Dienstag hatte die ägyptische Marine noch einen Urlauber aus Finnland gerettet, wie der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mitteilte. Von insgesamt 44 Menschen an Bord wurden bisher 35 gerettet und sechs Menschen tot geborgen. Drei gelten damit noch als vermisst.
Motorjacht „Sea Story“ kentert plötzlich im Roten Meer
Hanafi machte seit der Rettung des finnischen Touristen auch auf Nachfrage keine Angaben zu der weiteren Suche, an der unter anderem Hubschrauber und eine Fregatte des Militärs beteiligt waren.
Die Motorjacht „Sea Story“, die Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer bringt, hatte am Montagmorgen einen Notruf abgesetzt. Hanafi zufolge geriet das mehrstöckige Boot in raue See, wurde von einer großen Welle erfasst und kenterte innerhalb von Minuten. Technische Mängel habe es nicht gehabt.
Als das Boot sank, hätten einige Passagiere es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Am Freitag hätte das Boot mit Passagieren unter anderem aus Europa, den USA und China nach fünftägiger Fahrt in Hurghada anlegen sollen.
Die meteorologische Behörde des Landes hatte für Sonntag und Montag schlechtes Wetter über dem Mittelmeer und dem Roten Meer vorhergesagt und empfohlen, Fahrten auf den Meeren an diesen Tagen auszusetzen. (mbr/dpa)