Verfestigt sich die besorgniserregende Tendenz?Zahl der Drogentoten steigt 2023 auf Rekordhoch

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Eine benutzte Spritze liegt im Gebüsch nahe des U-Bahnhofes Hallesches Tor. (Symbolbild)

Der Bundesdrogenbeauftragte fordert „ganz konkrete Fortschritte bei der Prävention und sozialen Hilfe vor Ort.“ (Symbolbild)

Der Konsum illegaler Rauschmittel von Kokain und Crack bis Heroin ist seit Jahrzehnten ein Problem - und kann tödliche Folgen haben.

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist deutlich gestiegen. Wegen des Konsums illegaler Substanzen starben im vergangenen Jahr 2227 Menschen und damit 237 mehr als 2022, wie der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dies sei die höchste, bisher je registrierte Zahl.

Einen deutlichen Anstieg gab es demnach bei Toten in Zusammenhang mit Kokain und Crack, deren Zahl sich von zuvor 507 auf 610 erhöhte. Am häufigsten mit Todesfällen verbunden war weiterhin Heroin: Die Zahl der Toten ging aber leicht von 749 auf 712 zurück. Eine Zunahme gab es bei Toten durch gemischte Substanzen.

In 2023 starben 237 mehr Menschen an Drogenkonsum, als im Vorjahr

Blienert sagte, die Zahlen seien erschreckend und lägen nun etwa doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Es sei festzustellen, „dass immer mehr Substanzen vermischt konsumiert werden, dass es immer stärkere Substanzen gibt, dass alles, was auf dem Markt verfügbar ist, auch genommen wird“. Daher gelte: „Wir brauchen ganz konkrete Fortschritte bei der Prävention und sozialen Hilfe vor Ort.“

So sei es notwendig, dort Drogenkonsumräume zu haben, wo sie erforderlich seien. Derzeit gibt es den Angaben zufolge bundesweit 31 solcher Einrichtungen für weniger riskanten Konsum unter kontrollierten Bedingungen - nicht in allen Bundesländern. (dpa)

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