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Nach TodesfallDie giftigsten Pilze und worauf Sammler noch achten müssen

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Eine 28-Jährige aus Kaarst hat der Verzehr dieses Knollenblätterpilzes das Leben gekostet. (Symbolfoto)

Köln – Bestimmte Pilzsorten im Wald sehen harmlosen Speisepilzen wie dem Champignon sehr ähnlich – auch der Knollenblätterpilz sieht unscheinbar aus, doch sein Verzehr kann lebensgefährlich sein. Eine 28-jährige aus Kaarst hat eine solche Pilz-Vergiftung am vergangenen Donnerstag nicht überlebt.

Auch die Familie der jungen Frau zog sich nach dem Verzehr des Pilzes eine gefährliche Vergiftung zu und musste ins Krankenhaus, konnte aber gerettet werden. Zu ähnlich gefährlichen Vergiftungen durch den Verzehr giftiger Pilze kommt es immer wieder. Die Familie hatte im Wald Pilze gesammelt und den Knollenblätterpilz wohl mit herkömmlichen Speisepilzen verwechselt.

Zuerst hatte „NGZ online“ über den Fall berichtet. Doch was macht gerade den Knochenblätterpilz so giftig und welche anderen Pilzsorten sind ähnlich gefährlich? Tatsächlich gibt es mehrere Tausend Pilzarten in Deutschland und etwa 200 von ihnen sind giftig. Wir haben eine Auswahl mit einigen der giftigsten Pilze in Deutschland zusammengestellt.

Knollenblätterpilz: Was den Pilz so gefährlich macht

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Eine 28-Jährige aus Kaarst hat der Verzehr dieses Knollenblätterpilzes das Leben gekostet. (Symbolfoto)

Der grüne Knollenblätterpilz ist an seinem halbkugelförmigen Hut erkennbar. Der Stiel ist grün oder gelb, sehr lang und hat eine zylindrische Form. Er wird bis zu 15 Zentimeter breit, hat eine olivgrüne bis gelbgrüne Farbe, die am Rand häufig heller zuläuft.

Der Knollenblätterpilz enthält das Gift Amantin, dieses spezielle Gift hat eine organschädigende Wirkung. Nach vier bis sechs Tagen entfaltet sich die Wirkung des Gifts und es kommt zu Leberversagen. Der Knollenblätterpilz schmeckt nicht giftig, doch selbst der Verzehr von lediglich 50 Gramm kann für den Menschen tödlich sein.

Giftige Pilzsorten in Deutschland

Fliegenpilz

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Ein Fliegenpilz steht in der Wahner Heide im Wald. Nach den Regenfällen der vergangenen Tage sprießen die Pilze.

Der Fliegenpilz ist giftig, der Verzehr kann Halluzinationen und geistige Verwirrtheit hervorrufen. Erkennbar ist der Fliegenpilz an seinem roten Hut und den weißen Punkten.

Pantherpilz

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Eine Hand hält einen essbaren Perlpilz (links) neben einen giftigen Pantherpilz.

Der Pantherpilz verursacht jährlich zahlreiche schwere Vergiftungen. Eine Vergiftung kann wegen der schnellen Wirkung zumindest relativ gut erkannt und behandelt werden. Nur deswegen verlaufen Vergiftungen selten tödlich. Erkennbar ist der Pantherpilz an seiner gelbbräunlichen, manchmal auch graubräunlichen Optik mit weißen Blättern. Auf dem Hut hat der Pantherpilz viele kleine weiße Flöckchen.

Kahler Krempling

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Klein, aber ziemlich giftig: Hier nimmt ein Pilz-Experte einen Kahlen Krempling unter die Lupe. 

Der Verzehr des Pilzes kann sofort zu Vergiftungserscheinungen bis hin zu einer tödlich verlaufenen Magen-Darm-Entzündung führen. Der Hut des Pilzes ist zu Beginn gewölbt und breitet sich aus, er ist trichterförmig. Laut der Gesellschaft für Mykologie (DGfM) gehört er zu den giftigsten Pilzen.

„Bei den leisesten Anzeichen sofort einen Arzt aufsuchen“

Peter Karasch ist Pilzexperte.

Peter Karasch ist Pilzexperte bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Wie man sich verhalten muss, wenn nach dem Pilz-Verzehr gesundheitliche Probleme auftreten, weiß auch Pilz-Experte Peter Karasch.

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„Bei den leisesten Anzeichen gilt es, sofort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Unbedingt die restlichen Pilze mitbringen, damit die Ärzte und Pilzsachverständigen sehen können, was man gegessen hat.“ Hier erklärt Peter Karasch im Interview, was jeder Pilz-Sammler wissen muss.

(mj mit dpa)