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Monika Hauser im Podcast„Meist muss im Krieg gar nicht angeordnet werden, dass vergewaltigt werden soll“

Lesezeit 2 Minuten
Monika Hauser von Medica Mondiale hilft Frauen auf der ganzen Welt.

Monika Hauser von Medica Mondiale hilft Frauen auf der ganzen Welt.

Ein Gespräch über sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe, die Scham der Überlebenden und Annalena Baerbocks feministische Außenpolitik.

„Sexualisierte Kriegsgewalt soll das soziale Feingewebe der Frau, ihrer Familie und ihrem weiteren Kontext zerstören“, sagt Monika Hauser, die mit ihrer in Köln sitzenden Organisation „Medica Mondiale“ Frauen auf der ganzen Welt hilft. Auch bei den aktuellen Konflikten in der Ukraine und in Israel werde sexualisierte Gewalt eingesetzt, um die Bevölkerung zu terrorisieren, so Hauser im Podcast „Talk mit K“ (den Sie hier im Player oder auf allen gängigen Podcast-Plattformenhören können).

Oft müsse in Kriegen gar nicht offiziell angeordnet werden, dass Frauen sexualisierte Gewalt angetan werden soll. „Die Männer in diesen Situationen gehen davon aus, dass sie sich nehmen können, was sie wollen. Durch eine Führung, die das Ganze ignoriert, bagatellisiert oder vielleicht sogar durch eine gewisse Tolerierung fördert.“

Hauser nennt im Podcast mehrere Ursachen dafür, warum Soldaten, die in ihrer Heimat Familienväter sind, im Krieg plötzlich entsetzliche Taten begehen. Außerdem spricht sie über ihre eigene Lebensgeschichte und sexuellen Missbrauch in der Familie. Sie kritisiert, dass bis heute jede zweite bis dritte Frau in Deutschland im Laufe ihres Lebens sexuelle Übergriffe erlebt und die Straflosigkeit in unserer angeblich so hoch entwickelten Gesellschaft nach wie vor ein Riesenthema ist.

Der Podcast Talk mit K

„Talk mit K“ ist ein Podcast des Kölner Stadt-Anzeiger. Jeden Donnerstag um 7 Uhr morgens wird eine neue Folge freigeschaltet mit einem interessanten Menschen aus Köln. Der Podcast ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen erhältlich und unter ksta.de/podcast.

Der nächste Live-Podcast in der Kölner Wohngemeinschaft findet am 27. März statt. Zu Gast ist der Kölner Rapper und Autor Kurt Tallert. Er spricht über die bewegende Geschichte seines Vaters, der als junger Mann noch von den Nazis als „Halbjude“ verfolgt wurde. Tallert hat mit „Spur und Abweg“ gerade sein literarisches Debüt bei DuMont vorgelegt.