Im Podcast „Talk mit K“ spricht die Grünen-Politikerin über Strategien gegen die AfD und die Proteste gegen Rechtsextremismus.
NRW-Landtagsvizepräsidentin Aymaz„Die AfD hat unfassbar viel gepöbelt, wenn ich zum Rednerpult gegangen bin“
Berivan Aymaz stand am Sonntag,21. Januar, auf der Bühne der Kölner Demonstration gegen Rechtsextremismus, Hass und Hetze. Im Podcast „Talk mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erzählt sie im ausführlichen Gespräch, wie sie die Stimmung vor 70.000 Menschen auf der Deutzer Werft erlebt hat.
Die seit vielen Jahren in Köln lebende Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Mitglied der grünen Partei, ist Deutsche mit Zuwanderungsgeschichte: Als Kind ist sie mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Sie erzählt, welche Sorgen Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Köln und der Region seit den Enthüllungen von „Correctiv“ um ein rechtsextremes Treffen in Potsdam haben und wie diese auf die vielen Demonstrationen gegen Hass und Hetze in der Region und ganz Deutschland blicken.
„Ich habe Nachrichten bekommen, in denen es hieß: Ich überlege mir jetzt einen Plan B. Wo wandere ich aus, wie organisiere ich das, wie mache ich das mit meinen Kindern? Als sich dann aber so schnell die Demokratie-Proteste formierten, gerade auch in Köln, haben Menschen mit Migrationsgeschichte zu mir gesagt: Ich war schon lange nicht mehr so stolz auf dieses Land.“
Außerdem erzählt Berivan Aymaz, wie die anderen Parteien im NRW-Landtag nun dagegen vorgehen wollen, dass die AfD Ordnungsstrafen wie Trophäen sammelt und den Ton in den Debatten verroht. Sie selbst, so Aymaz, sei gerade nach dem Einzug der AfD im Jahr 2017 als flüchtlingspolitische Sprecherin ihrer Fraktion, den Grünen, stark betroffen gewesen.
„Es wurde unfassbar viel gepöbelt, wenn ich zum Rednerpult gegangen bin. Aber es gab auch sehr merkwürdige Begegnungen im Haus selbst, wo plötzlich ein Abgeordneter der AfD glaubte, immer wieder vor mir hin und her springen und mir den Weg versperren zu müssen.“ Aymaz erklärt im Podcast auch, was sie von der Diskussion um das AfD-Verbot hält - und was ihr geholfen hat, als sie als Kind ohne Deutsch-Kenntnisse mitten im Halbjahr plötzlich eine deutsche Schule besuchen musste.
Neue Folge jeden Donnerstag
Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.