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Psychologe Rolf Schmiel„Nicht jedes Arschloch ist ein Narzisst“

Lesezeit 3 Minuten
Der Psychologe Rolf Schmiel hat gerade das Buch „Psychohacks“ geschrieben

Der Psychologe Rolf Schmiel ist mit seinem Programm „Psychohacks“ auf Tour.

Schmiel spricht im Podcast „Talk mit K“ darüber, warum es wichtig ist, sich selbst besser zu verstehen und „Lieblings-Schlager der Psychoszene“.

Wie geht man mit narzisstischen Chefs um? Wie kann man sich Namen besser merken? Und wie lassen sich schwierige Gespräche mit dem Partner führen, ohne dass es sofort knallt? Der Psychologe Rolf Schmiel hat für solche mehr oder weniger alltäglichen Probleme „Psychohacks“ entwickelt „Ein Psychohack ist eine von der Verhaltenspsychologie abgeleitete Technik, sehr handfest und konkret“, erklärt Schmiel im Podcast „Talk mit K“ (den Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen oder hier im Player hören können)

Die „Psychohacks“ hat er als Buch veröffentlicht, aber auch eine Bühnenshow daraus konzipiert, mit der er am 15. Mai nach Köln kommt. „Wir zeigen oft mit dem Finger auf den anderen und sagen, er ist das Problem, statt uns selbst zu hinterfragen“, nennt er eines der Hauptprobleme, wenn es um Knatsch im Zwischenmenschlichen geht. Er kritisiert auch, dass Begriffe wie „Narzisst“ weitgehend unreflektiert benutzt werden. „Narzisstisch, toxisch und das Innere Kind sind gerade die Lieblingsschlager der Psycho-Szene“, sagt er.

Dabei sei nicht jeder Partner in einer schwierigen Partnerschaft gleich toxisch. „Häufig bringen beide Partner Elemente mit, die in der Verbindung schwierig sind.“ Darum sei es wichtig, sich selbst zu verstehen, um andere besser zu verstehen. Auch das Wort Narzisst werde inflationär benutzt. „Nicht jedes Arschloch ist ein Narzisst – manche sind einfach nur Arschlöcher“. Wer hingegen wisse, dass sein Chef ein Narzisst sei, könne überlegen, wie er strategisch damit umgehe: „Er wird nie ein Interesse an deinem persönlichen Wohl haben. Aber wenn man ihm eine Plattform schafft, auf der er glänzt, kann man sein eigenes Bedürfnis mit platzieren.“

Seine Psychohacks seien für gesunde Menschen gedacht, die ihr Leben besser und einfacher gestalten wollten, nicht für psychisch kranke Menschen. „Ich bin mir als Psychologe der Not meiner Mitmenschen sehr bewusst“, sagt er mit Hinblick auf die multiplen Krisen, die dafür sorgten, dass immer mehr Menschen unter Depressionen oder Angststörungen leiden. Frauen seien seiner Erfahrung nach oft beratungswilliger als Männer. „Die männliche Tendenz, sich zu hinterfragen, ist überraschend gering ausgeprägt“, sagt er.

Schmiels Erklärung dafür: „Männer sind nicht so beziehungsorientiert, sondern lösungsorientiert. Die wollen nicht verstehen, warum sie sich mit ihrer Kollegin zoffen, die wollen die Sachaufgabe gelöst haben. Gleichzeitig verstehen sie aber nicht, dass die Sachaufgabe niemals gelöst wird, wenn die Beziehungsebene nicht hergestellt wird.“

Am 15. Mai tritt „Rolf Schmiel“ mit seinem Programm „Psychohacks“ auf der Volksbühne am Rudolfplatz auf. Sein Buch „Psychohacks für ein glückliches Leben: 111 wirksame Tools gegen den Alltagswahnsinn“ ist im Edel-Verlag erschienen. Wer den Podcast „Talk mit K“ hört, kann eins von fünf signierten Buch-Exemplaren gewinnen. Beantworten Sie dafür die Frage, in welchem Zusammenhang Schmiel über Brainbooster spricht und senden Sie die Antwort mit Ihrer Adresse und dem Betreff „Talk mit K“ an gewinner-koeln@dumont.de schicken.

Neue Folge jeden Donnerstag

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.