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Rattengift-Mörder aus HürthGerichtsreporterin spricht über spektakulären Prozess – Noch viele Fragen offen

Lesezeit 2 Minuten
Eine Flasche mit Rattengift aus Thallium

Eine Flasche mit tödlichem Rattengift aus Thallium

Im Podcast „True Crime Köln“ geht es um den Krankenpfleger, der Frauen mit Thallium vergiftet haben soll. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs steht noch aus.

Mit dem Rattengift Thallium soll ein Mann zwei Frauen ermordet haben. Die Frau, mit der er zusammenlebte, entging nur knapp dem Tod. Der Prozess gegen einen Krankenpfleger war einer der spektakulärsten des Jahres 2013, denn es ging für den Angeklagten um alles oder nichts. Schuldig oder nicht schuldig? Höchststrafe oder Freispruch? Es gab keine echten Beweise, man fand kein Motiv für die Taten, und der Angeklagte beteuert auch nach dem Urteil weiterhin seine Unschuld.

Hariett Drack, die 40 Jahre lang über Straftaten und Prozesse berichtet hat, ist sich sicher, dass der Richter mit seinem Urteil richtig lag: Der Mann, den mancher als „Serienmörder“ bezeichnete, hat die Höchststrafe verdient, sagt sie in der neuen Folge von „True Crime Köln“. Zu erdrückend und überzeugend seien die Indizien, die gegen ihn sprechen.

Die neue Folge von „True Crime Köln“ hören:

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Die ehemalige Gerichtsreporterin ist zu Gast im Podcast-Studio des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „True Crime Köln“ rollte den Fall des Rattengift-Mörders aus Hürth noch einmal auf. Hariett Drack hat über einige Fälle, über die sie berichtet hat, ein Buch geschrieben. „Saal 210 – Wenn Menschen morden“ heißt die gerade erschienene Fallsammlung der Kölner Journalistin. Dem Text über den spektakulären Prozess hat sie die Überschrift „Die Ratte“ gegeben, und sie lässt wenig Zweifel daran, wen sie mit dieser Bezeichnung meint.

Tatsächlich spricht vieles gegen den Mann. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Zeugenaussagen, die dem Bild eines sadistischen Mörders widersprechen.

Logo True Crime Köln

Auch die vergiftete Partnerin sagte als Zeugin aus, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie hat zusammen mit ihren Eltern in einem Schreiben an den „Kölner Stadt-Anzeiger“ Spekulationen widersprochen, dass sie weiterhin zu dem Täter stehe. Eine solche Behauptung sei unwahr und verletzend. Die junge Frau war während einer Schwangerschaft ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das Baby starb kurz nach der Geburt. Ob es sich um eine weitere Folge der Vergiftung handelte, blieb unklar. Die Diagnose lautete „plötzlicher Kindstod“. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Mann zuvor zwei weitere Frauen vergiftet hatte. Im Gegensatz zu seiner neuen Partnerin überlebten sie nicht. Es ist ein spannender Fall mit einigen offenen Fragen. Der Verurteilte hat das Urteil gegen ihn angefochten. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs steht noch aus.

Der Podcast „True Crime Köln“

Die neue Folge von„ True Crime Köln“ kann man überall hören, wo es Podcasts gibt, und über die Homepage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

www.ksta.de/true-crime-koeln