Ein Mörder macht Karriere bei der Kölner Polizei, bevor er einen brutalen Überfall verübt. Im Gefängnis begegnet er dann dem lieben Gott.
Ein Mörder im PolizeidienstWie ein Schwerverbrecher zum Werkzeug Gottes wurde
Der Raubüberfall mit Geiselnahme im Oktober 1982 in Koblenz ging als einer der brutalsten und spektakulärsten in die Kriminalgeschichte ein – und das lag nicht nur an der Tat und einer wilden Schießerei, an deren Ende die Gangster mit 1,2 Millionen Mark im Nebel der Eifel verschwanden.
Die Geschichte des Kölner Schwerverbrechers Gerhard Benoit ist auch deshalb so außergewöhnlich, weil nach und nach immer neue bemerkenswerte Details bekannt wurden: Benoit hatte nämlich eine Karriere bei der Kölner Polizei hinter sich. Und das, obwohl er bereits als Jugendlicher zum Mörder geworden war. Der Verfassungsschutz hatte seine Vorgesetzten über die Jugendstrafe informiert. Trotzdem schaffte er es bis ins Sondereinsatzkommando. Benoit hatte seinen Onkel erschossen, nachdem dieser ihn bei einem Einbruch in seine Jagdhütte erwischt hatte.
Die neue Folge hören:
Der Podcast wird nicht angezeigt? Klicken Sie hier, um die Folge von „True Crime Köln“ zu hören.
Die neue Folge der Podcast-Reihe „True Crime Köln“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erzählt die Geschichte von Gerhard Benoit, die von vielen weiteren überraschenden Wendungen geprägt ist. Im Gefängnis, so berichtet er es selbst, habe er „Gott hinter Gittern“ gefunden. Nach dem Verbüßen einer langen Haftstrafe verschwindet er spurlos. Ob er noch lebt, ist unklar.
Interview mit Geiselgangster in der JVA
Bei der Suche nach dem ehemaligen SEK-Beamten, Mörder und Geiselgangster ist in Wien ein Interview mit Benoit aufgetaucht, das der österreichische Journalist Johannes Kaup mit ihm im Gefängnis geführt hat. Das, was Benoit ihm erzählt, beschreibt Kaup als „fantastische Geschichte“ – ob sie Benoits Fantasie entspricht oder ob im Gefängnis eine echte Wandlung stattgefunden hat, wird jede Hörerin und jeder Hörer selbst entscheiden müssen. Kaup hält Benoit, der sich den neuen Namen Dan Siluan gegeben hat, für glaubwürdig. Dan Siluan wird zu einem der besten Ikonenmaler Deutschlands. Einige seiner Werke sind in Kirchen der Region zu sehen.
Die neue Folge von „True Crime Köln“ „Ein Mörder im Polizeidienst: Wie ein Schwerverbrecher zum Werkzeug Gottes wurde“ zeichnet die außergewöhnliche Biografie eines lange Zeit skrupellosen Mannes nach, ohne seine Opfer zu vergessen. Bei der Geiselnahme in Koblenz musste ein junger Angestellter sterben, weil ihm Benoit ins Bein geschossen hatte. Er erlag Tage nach dem Überfall völlig überraschend seiner Verletzung. Zuvor hatte er ein Interview im Krankenhaus gegeben und sich auf seine baldige Entlassung gefreut.
„True Crime Köln“ kann man überall da hören, wo es Podcasts gibt, und über die Homepage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.