AboAbonnieren

Kolonialismus im Rheinland(Teil 1) Als Köln einen Platz an der Sonne wollte

Lesezeit 2 Minuten
Kolonialismus als Postkartenmotiv: Ein deutscher Siedler posiert für den Fotografen mit einheimischen Arbeitern in Kamerun

Kolonialismus als Postkartenmotiv: Ein deutscher Siedler posiert für den Fotografen mit einheimischen Arbeitern in Kamerun.

Kriegsverbrechen und Ausbeutung: „True Crime Köln“ begibt sich in einem dreiteiligen Spezial auf Spurensuche in Zeiten des Kolonialismus.

Eine Stadt im Afrikafieber: Als wichtige Handelsstadt im deutschen Kaiserreich wird Köln zu einem Zentrum für die Ausbeutung der Kolonien in Afrika und Asien. Die Politik wird von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung getragen. Die Begeisterung äußert sich im Motto der Karnevalssession „Held Karneval als Kolonisator“; Tausende pilgern zu Völkerschauen, wo Menschen aus Afrika wie Tiere im Zoo ausgestellt werden. Über die schlimmen Verbrechen, für die deutsche Besatzer in Afrika oder China verantwortlich sind, wird in der Zeit nicht gesprochen.

„True Crime Köln“ begibt sich in einem dreiteiligen Spezial auf Spurensuche in Zeiten des Kolonialismus. Laura Ostenda und Helmut Frangenberg berichten über dunkle Kapitel der deutschen und Kölner Geschichte voller Verbrechen. Hunderttausende Einheimische starben in den Kriegen der deutschen Kolonialisten.

Eine Stadt im Afrika-Fieber: Teil 1 des „True Crime Köln“-Spezial hören:

Der Podcast wird nicht angezeigt? Klicken Sie hier, um die Folge von „True Crime Köln“ zu hören.

An der Überzeugung, dass Deutschland genau wie andere europäische Staaten Kolonien haben musste, änderte sich auch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs nichts. Im Versailler Vertrag wird Deutschland gezwungen, seine Kolonien abzugeben. Hinnehmen will das auch die junge, neue Demokratie nicht. Einer, der in vorderster Reihe „Lebensraum“ für Deutsche in Afrika fordert, ist der beliebte Kölner Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer. Über seine Zeit als geschäftsführender Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft ist wenig bekannt. Sein Engagement als Kolonialrevanchist findet bislang kaum Beachtung. Es passt nicht zum Bild, das von Adenauer als tatkräftiger Politiker und überzeugten Demokraten überliefert ist.

Logo True Crime Köln

Alle Teile des dreiteiligen Spezial von „True Crime Köln“ findet man bei allen gängigen Streaming-Portalen und über die Homepage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der zweite Teil („Vergessene Opfer, verehrte Täter“) ist ab 10. August online, der dritte ab dem 17. August („Boxeraufstand und geraubte Kunst: Gewalterfahrung als Kulturerbe“).