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OB Palmer zur Corona-Bürokratie„Ich halte es langsam nicht mehr aus nach zwei Jahren“

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Boris Palmer prüft derzeit, ob er auch als unabhängiger OB in Tübingen antreten darf.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) kritisiert die Corona-Politik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf: „Im Moment sind viele Entscheidungen ziemlich erratisch. Den Genesenenstatus auf nur noch drei Monate zu begrenzen, dafür gibt es gar keine wissenschaftliche Evidenz. Auf die legt Karl Lauterbach sonst großen Wert“, sagt er im Podcast „Die Wochentester“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Dass der Genesenen-Status im Bundestag nach wie vor sechs statt nur drei Monate gelte, sei ein Unding und müsse dringend geändert werden: „Als ich das gelesen habe, habe ich gedacht, das hat ein russischer Fake-Bot in die Welt gesetzt. Dass man allen Ernstes für sich selber ein Privileg reserviert, das man der ganzen Bevölkerung per RKI-Pressemitteilung genommen hat, das geht einfach gar nicht.“

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Palmer plädiert vehement für die Impfpflicht für über 50-Jährige: „Wenn ich Menschen über 50 schütze, habe ich Sicherheit für die Krankenhäuser. Dann können wir logischerweise das ganze andere Maßnahmen-Korsett abstreifen. Und das ist auch mein großes Ziel: Ich will raus aus diesem Bürokratismus, ich halte es langsam nicht mehr aus nach zwei Jahren. Das wird langsam immer unübersichtlicher und unsinniger, so dass Gerichte schon eingreifen müssen und der Politik sagen, dass es so nicht mehr weitergeht.“ Auch das derzeitige Test-Chaos an den Schulen müsse beendet werden: „Vielleicht sollte man dieses Testen in den Schulen irgendwann aufgeben. Wir haben eh Inzidenzen, die so hoch sind, dass das Schließen der Schulen durch die Hintertür durch Schließen von einzelnen Klassen droht. Ich bin zunehmend sicher, dass es für die Entwicklung unserer Kinder viel wichtiger ist zur Schule zu gehen, als diesen oft nicht merkbaren Infektionen nachzujagen.“

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