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„Da ist etwas generell kaputtgegangen“Kölner Spitzen-Politikerin Katarina Barley über Hass auf den Staat

Lesezeit 2 Minuten
Ein SPD-Wahlplakat mit dem Bild von Olaf Scholz und Katarina Barley für die Europawahl ist in Berlin Tempelhof mit AfD überschmiert.

Ein SPD-Wahlplakat mit dem Bild von Olaf Scholz und Katarina Barley für die Europawahl ist in Berlin Tempelhof mit AfD überschmiert.

Die Europa-Spitzenkandidatin spricht im Podcast „Die Wochentester“ über den Rechtsruck, aber auch über einen höheren Mindestlohn und EU-eigene Atomwaffen.

Katarina Barley, SPD-Spitzenkandidatin zur Europawahl, ist besorgt über den zunehmenden Hass auf Politikerinnen und Politiker: „Da ist etwas generell kaputtgegangen. Angriffe gab es immer. Wir denken an Oskar Lafontaine, Henriette Reker oder Wolfgang Schäuble. Aber es hat sich ein Klima verändert. Respekt und Anstand - die normalen Grenzen im Zusammenleben: Da hat sich echt etwas verschoben“, sagt sie im Podcast, „Die Wochentester“ („Kölner Stadt-Anzeiger“/Redaktionsnetzwerk Deutschland) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.

Barley nennt ein konkretes Beispiel aus der Pandemie: „Wenn ich an Corona denke: Wenn Menschen diffamiert werden, weil die versuchen, die Bevölkerung zu schützen. Und wenn bestimmte politische Kräfte sagen, die wollen Euch alle mit Chips infizieren und kontrollieren. Diese ganzen völlig irren Geschichten dienen nur dazu, diese Wut und Aggression zu schüren, damit die Menschen sich abwenden von den traditionellen Parteien und sagen: Hey, wir brauchen etwas ganz anderes, wir sind im Widerstand. Diese Aggression wird bewusst geschürt und das ist neu.“

Es sei wichtig, die Probleme der Menschen anzugehen, da gebe es viele Verbesserungsmöglichkeiten. „Aber ich bin ganz entschieden dagegen, das als Ausrede dafür zu nehmen, rechtsextrem zu wählen. Die lösen die Probleme nicht. Schauen Sie sich mal um in Ländern, wo Extremisten inzwischen an der Regierung sind: Das sind Länder wie Schweden, Finnland und neuerdings auch die Niederlande: Da funktionieren die Sachen richtig gut. Da kann mir keiner erzählen, dass das der Grund ist.“ Weiterer Gast der „Wochentester“ ist CDU-Außenpolitiker Armin Laschet.

Der Podcast „Die Wochentester“

Die neue Folge der „Wochentester“ wird immer freitags ab 7 Uhr morgens freigeschaltet. Falls Sie Spotify oder andere gängige Musik- oder Podcast-Apps auf Ihrem Smartphone installiert haben, können Sie den Podcast unter dem Stichwort „Wochentester“ suchen und kostenfrei abonnieren. Sie können ihn aber auch auf unserer Seite hören. (cba)