Verschwörungstheorie zu 9/11Ließ der US-Geheimdienst die Türme kontrolliert sprengen?
Sind die Türme des World Trade Centers vor 15 Jahren kontrolliert gesprengt worden? Immer dann, wenn es wild zugeht in der Welt, kommt jemand auf die Idee, dass alles ganz anders war, als offiziell behauptet wird. Das klingt meistens bizarr. Und nicht Beweise werden angeführt, sondern Mutmaßungen. Trotzdem machen Verschwörungstheorien immer wieder die Runde.
Die Anschläge vom 11. September 2001, an die sich die Welt gerade jetzt wieder erinnert, werden regelmäßig mit Zweifeln bedacht. Vor wenigen Tagen erst erschien ein einschlägiger Artikel im Magazin „Europhysics News“ der European Physical Society (EPS), des Dachverbands der europäischen Physikgesellschaften.
Kontrollierte Sprengung
Die darin aufgestellte Behauptung: die Türme und benachbarte Wolkenkratzer WTC 7 seien durch kontrollierte Sprengungen zum Einsturz gebracht worden. Die Autoren um den ehemaligen Physik-Professor Steven Jones erklären zur Begründung, es seien noch niemals Wolkenkratzer mit Stahlskeletten allein durch Feuerhitze eingestürzt. Eine Anmerkung der Magazin-Redaktion besagt, dass der Beitrag auch auf Spekulationen basiere.
Schon in den Jahren zuvor trieben die Mutmaßungen über die Terroranschläge vom 11. September 2001 ins Kraut. Eine davon zielte darauf ab, dass sie vom US-Geheimdienst initiiert worden seien – um die eigene Bedeutung zu steigern, um die Militarisierung zu befördern oder warum auch immer. Es ist die vielleicht groteskeste und abgeschmackteste Variante einer Verschwörungstheorie aus jüngster Zeit.
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 soll vom US-Geheimdienst initiiert worden sein. Um die eigene Bedeutung zu steigern, um die Militarisierung zu befödern oder warum auch immer. Es ist die vielleicht groteskeste und abgeschmackteste Variante einer Verschwörungstheorie aus jüngster Zeit – auch 15 Jahre nach dem Einsturz der Twin Towers nicht aus der Welt.
Ein Blick auf weitere Verschwörungstheorien im chronologischen Rücklauf:
Putschversuch in der Tükei
# bigimage
Der Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 ist der jüngste Fall. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan behauptete entschieden und schnell, dass dieser Putschversuch von der Gülen-Bewegung ausgegangen sei. Allerdings war die Reaktion des türkischen Staates so zügig und durchgreifend, dass mancher einen lang gehegten Regierungs-Plan dahinter vermutet.
Flug MH 370
Immer dann, wenn ein Fall noch nicht aufgeklärt ist, blühen die Spekulationen besonders grell. So auch rund um den mysteriösen Absturz der Maschine von Malaysia Airlines im März 2014. Wurde MH 370 abgeschossen, weil eine heikle Ware an Bord war? Hatte der Pilot Liebeskummer, der ihn in den Selbstmord trieb? Wurde die Maschine gekapert – von den Russen, vom Iran, von Nordkorea?
Osama bin Laden
Im Mai 2011 wurde Osama bin Laden von einer US-Spezialeinheit in seinem Haus im pakistanischen Abbottabad erschossen. Die Soldaten hätten keine Chance gehabt, den Al-Kaida-Führer lebendig gefangen zu nehmen, wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt. Daran zweifeln manche. Auch der niederländische Schriftsteller Leon de Winter. In seinem gerade erschienenen Roman „Geronimo“ erzählt er eine ganz andere Geschichte: ein Doppelgänger wird anstelle von Osama Bin Laden erschossen. Eine Fiktion. Doch de Winter ist überzeugt: Die offizielle US-Version sei eine zu schwache Geschichte um wahr sein zu können.
Tod von Uwe Barschel
Auch Deutschland hat seine Verschwörungs-Theoretiker. Die kamen zum Zuge, nachdem der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel im Oktober 1987 in einem Genfer Luxushotel tot aufgefunden worden war. Kurz zuvor war er nach einer Wahlkampf-Affäre von seinem Amt zurückgetreten. Die Polizei stellte fest, dass es sich bei dem Tod im Hotelzimmer um einen Selbstmord gehandelt habe. Diese Erklärung bringt allerdings nicht jene zum Schweigen, die meinen, Barschel sei Opfer der Waffenlobby oder eines Geheimdienstes geworden.
Mondlandung von Neil Armstrong
Auch ein dickes Ding: Die Mondlandung im Jahre 1969 war ein kleiner Schritt für Neil Armstrong, aber ein großer für die Menschheit. Stimmt das wirklich? Der Planet ist ziemlich weit weg. Und da wollen Menschen gelandet sein? In Buch und Film wurde der Verdacht genährt: die Nasa habe das Spektakel nur inszeniert. Zum höheren Ruhm der Raumfahrtbehörde und der USA. Die Nasa selbst gibt sich gelassen: der Mann auf dem Mond war echt.