Der erste Besuch des ägyptischen Außenministers Schukri in Syrien seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 gilt als Zeichen der Annäherung.
ErdbebenÄgyptischer Außenminister besucht Syrien erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs
Zum ersten Mal seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hat Ägyptens Außenminister Samih Schukri am Montag den dortigen Präsidenten Baschar al-Assad getroffen. Mit dem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus wollte Schukri seine Solidarität mit den Opfern der Erdbebenkatastrophe in Syrien und in der Türkei zum Ausdruck bringen, wie das ägyptische Außenministerium mitteilte.
Schukri selbst sagte in Damaskus, er sei „glücklich“ über den Besuch. Anschließend fuhr er in die Türkei. Die Beziehungen Ägyptens und vieler anderer arabischer Länder zu Syrien sind wegen Assads brutalen Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung angespannt. Dem Machthaber werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit angelastet, darunter der Einsatz von Chemiewaffen.
Assad will die Erdbebenkatastrophe nutzen, um seine politische Isolation zu überwinden
Nach der Erdbebenkatastrophe mit mehr als 50.000 Todesopfern stehen die Zeichen aber auf Annäherung. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi telefonierte erstmals seit seiner Amtsübernahme 2014 mit Assad. Der syrische Machthaber traf zudem die Außenminister aus Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Omans Sultan Haitham bin Tarik.
Assad, dessen Führung inzwischen wieder zwei Drittel des Landes kontrolliert, versucht die Katastrophe zu nutzen, um seine weitgehende politische Isolation zu überwinden. Regierungskräfte beschossen derweil am Montag Aktivisten zufolge die Region um Idlib, die nach fast zwölf Jahren Bürgerkrieg das letzte große Rebellengebiet des Landes ist. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Idlib wurde auch von den Erdbeben schwer getroffen. (dpa)