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Rechtsextremer VerschwörungserzählerGeldstrafen für Justizmitarbeiterinnen – sie sollen Attila Hildmann vor Ermittlungen gewarnt haben

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Der Vegan-Koch Attila Hildmann spricht bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen vor dem Reichstag. +++ dpa-Bildfunk +++

Der Vegan-Koch Attila Hildmann spricht bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen vor dem Reichstag. +++ dpa-Bildfunk +++

Zwei ehemalige Beschäftigte der Berliner Justiz sollen den ehemaligen Kochbuchautor Hildmann unter anderem von einem Haftbefehl informiert haben.

Der rechtsradikale Verschwörungserzähler Attila Hildmann hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft von zwei in der Berliner Justiz beschäftigten Schwestern interne Informationen zu Ermittlungen gegen ihn erhalten. Die Behörde wirft ihnen Verletzung von Dienstgeheimnissen vor, wie ein Sprecher am Montag (17. April) mitteilte.

Unter anderem sollen die Ex-Mitarbeiterinnen den früheren Autor veganer Kochbücher im Februar 2021 von einem Haftbefehl gegen ihn informiert haben.

Staatsanwaltschaft: Schwestern arbeiten nicht mehr bei der Justiz

Per Strafbefehl – also ohne mündliche Verhandlung – sollen die Frauen zu Geldstrafen von 2700 und 3500 Euro verurteilt werden. Der Fall war im November 2021 öffentlich gemacht worden. Allerdings hatte die Generalstaatsanwaltschaft damals nur eine 33 Jahre alte IT-Mitarbeiterin als Beschuldigte genannt.

Inzwischen gehen die Ermittler aber davon aus, dass auch deren Schwester den rechtsradikalen Verschwörungserzähler mit Interna versorgt hat. Beide sind laut Staatsanwaltschaft mittlerweile nicht mehr bei der Justiz.

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt seit längerem gegen Hildmann, der sich selbst als „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger bezeichnet, wegen Volksverhetzung, des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Seit Ende Dezember 2020 ist er auf der Flucht und hält sich in der Türkei versteckt. (dpa)