Streit über mutmaßlichen Mord an GeorgierMoskau weist zwei deutsche Diplomaten aus
Moskau – Russland weist im Streit über einen mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin zwei deutsche Diplomaten aus. Die Mitarbeiter haben sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte.
Zuvor hatte Berlin zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt. Präsident Wladimir Putin hatte eine „spiegelgenaue” Reaktion angekündigt.
Die Bundesregierung kritisierte die Ausweisung scharf. „Sie sendet das falsche Signal und ist ungerechtfertigt“, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung behalte sich im Lichte der Ermittlungen des Generalbundesanwalts zu dem Mord „weitere Schritte“ vor.
Georgier am 22. August in Berlin erschossen
Die Bundesregierung wirft Russland fehlende Kooperation bei der Aufklärung der Bluttat vor. Der 40-jährige Georgier, der in der russischen Teilrepublik Tschetschenien auf Seite der Separatisten gekämpft haben soll, war am 23. August in Berlin von hinten erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, ein Russe, wurde gefasst. Er sitzt seither in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.
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Die Bundesanwaltschaft verdächtigt staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die Behörde hat deshalb die Ermittlungen übernommen.
Putin hat den Erschossenen als „Banditen” und „Mörder” bezeichnet und für einen Terroranschlag auf die Moskauer Metro verantwortlich gemacht. Den deutschen Behörden warf er vor, den Mann trotz entsprechender Gesuche nicht ausgeliefert zu haben. Aus der Bundesregierung hieß es, ein solches Ersuchen sei gar nicht bekannt. (dpa, afp)