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ButschaMoskau bestreitet Gräueltaten und fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrats

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Butscha Straße 040422

Ukrainische Soldaten inspizieren die Trümmer einer zerstörten russischen Panzerkolonne in Butscha. 

Die Bilder aus der ukrainischen Kleinstadt Butscha schockieren seit Sonntagmorgen die Weltöffentlichkeit: Nach dem Abzug russischer Truppen wurden die Leichen zahlreicher Bewohnerinnen und Bewohner auf den Straßen gefunden. Die Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, es seien bereits 140 der bisher 410 geborgenen Leichen obduziert worden. Die Ermittlungen zu den Verbrechen seien aufgenommen worden.

Während viele Politiker ihr Entsetzen zum Ausdruck bringen und aus der EU sogar Rufe nach einem „Sonderkriegsverbrecher-Tribunal ähnlich wie bei den Jugoslawien-Kriegen“ laut werden, bestreitet Moskau die Vorgänge vehement. „Während der Zeit, in der diese Ortschaft unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte stand, ist kein einziger Einwohner Opfer von Gewalttaten geworden“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag.

Alle Einwohner hätten die Möglichkeit gehabt, Butscha „in nördlicher Richtung frei zu verlassen“, während der Ort von Süden aus „rund um die Uhr von ukrainischen Truppen beschossen“ worden sei.

Russland versucht Beweis für ukrainische Fälschung zu führen

Die Fotos und Videos von Leichen in den Straßen von Butscha bezeichnete das russische Verteidigungsministerium als „eine weitere Produktion des Kiewer Regimes für die westlichen Medien“. Die russischen Soldaten hatten sich nach Angaben des Ministeriums am Mittwoch aus Butscha zurückgezogen. Auf der Seite der russischen Botschaft in Berlin ist eine längere Darstellung der Kreml-Version zu lesen. Es ist von einer „Provokation“ der Ukraine die Rede. „Kein einziger Einwohner“ sei von „jeglicher Misshandlung“ betroffen gewesen. Im Gegenteil, russische Soldaten hätten humanitäre Hilfe an die Zivilbevölkerung ausgegeben.

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Zudem wird versucht zu erklären, dass die auf den Beweisfotos abgebildeten Leichen weder starr gewesen seien noch hätten sie Leichenflecken aufgewiesen. Sie könnten also gar nicht vier Tage in Butscha gelegen haben, die Version der ukrainischen Regierung sei damit widerlegt, so die russische Argumentation. Es handele sich um eine Inszenierung.

Russland will Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats

Höhepunkt der russischen Anschuldigungen gegen die Ukraine ist die Forderung nach einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag. Moskau habe die Sitzung wegen der „abscheulichen Provokationen ukrainischer Radikaler“ beantragt, erklärte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanskij am Sonntag auf Twitter. (red, dpa, afp)