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ClankriminalitätNRW-Justizminister zieht Bilanz der „Null-Toleranz-Strategie“

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ClanBiesenbach

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) berichtet über den Kampf gegen Clankriminalität.

Duisburg – Im Kampf gegen kriminelle Clans hat die Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Duisburg seit ihrer Gründung 2018 insgesamt 1950 Ermittlungsverfahren eingeleitet. 148 Haftbefehle wurden vollstreckt und knapp 500 Anklagen gegen 730 Angehörige der Großfamilien erhoben.

Vor diesem Hintergrund sprach NRW-Justizminister Peter Biesenbach bei einer Pressekonferenz am Mittwoch von einem großen Erfolg der „Null-Toleranz-Strategie“ der Sonderstaatsanwälte in dem Clanhotspot an der Ruhr. „Es ist unmissverständlich klar geworden, dass die Strafverfolgungsbehörden einen besonderen Fokus auf die Bekämpfung der Clankriminalität legen“, sagte der CDU-Politiker. Dabei gelte es insbesondere die illegalen Gewinne der Großfamilien abzuschöpfen.

Wie der Leiter der Clan-Abteilung berichtete, wurden seit 2020 knapp zwei Millionen Euro beschlagnahmt. Zusammengerechnet verhängten die Gerichte Haftstrafen von fast 140 Jahren. Die Täter gehören demnach meist kurdisch-libanesischen, türkischen oder rumänisch-bulgarischen Großfamilien an. Durch zahlreiche Razzien habe man in den einst als „No-Go-Areas“ bezeichneten Bezirken insbesondere im Duisburger Norden gezeigt, so Biesenbach, „dass es unter dieser Regierung keine rechtsfreien Räume gibt“.

Die Palette der Taten durch kriminelle Clanzweige zieht sich quer durch das Strafgesetzbuch: Drogenhandel, Waffen- und Verkehrsdelikte, Körperverletzung Raub, Schutzgelderpressung bis hin zu Geldwäsche. „Wir konnten auch erkennen, dass mehr und mehr Straftaten im Bereich der Wirtschaftskriminalität begangen werden“, berichtete der Minister. Hierbei handele es sich offensichtlich um neue Finanzierungsstrategien der kriminellen Clanmitglieder.

So ermitteln die Duisburger Strafverfolger gegen hochrangige Mitglieder des Al-Zein-Clans wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung im großen Stil.