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„Eskalation und Denunziation“RAF-Terroristin Daniela Klette äußert sich erstmals nach Verhaftung

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Im Innenhof eines Behördenzentrums wird die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette zu einem Hubschrauber geführt.

Im Innenhof eines Behördenzentrums wird die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette zu einem Hubschrauber geführt. (Archivbild)

Daniela Klette hat über ihre Anwälte eine Erklärung abgegeben. Demnach scheint sich die ehemalige RAF-Angehörige verleumdet zu fühlen.

Daniela Klette, ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF), hat sich erstmals seit ihrer Verhaftung im Februar dieses Jahres öffentlich geäußert. In einer über ihre Anwälte veröffentlichten Erklärung weist sie die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück. Die Erklärung erschien zuerst am Donnerstag (15. August) in der „Süddeutschen Zeitung“.

Daniela Klette meldet sich aus der Untersuchungshaft

Klette, die der dritten Generation der RAF zugerechnet wird, sitzt seit sechs Monaten in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Verden wirft ihr und ihren Mitstreitern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub vor, zwischen 1999 und 2016 mehrere bewaffnete Raubüberfälle begangen zu haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. In ihrer Stellungnahme kritisiert Klette die Ermittlungsbehörden und spricht von einer „Eskalation und Denunziation“ durch den Staat.

Die RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub (l), Daniela Klette und Burkhard Garweg (undatierte Fahndungsbilder des Bundeskriminalamts BKA).

Die RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub (l), Daniela Klette und Burkhard Garweg (undatierte Fahndungsbilder des Bundeskriminalamts BKA). Sie werden zur dritten RAF-Generation gerechnet. (Archivbilder)

Sie behauptet, dass die Vorwürfe konstruiert seien und dass es für Menschen aus der Geschichte der revolutionären Linken in der BRD niemals infrage gekommen wäre, Menschen zu töten, um Geld zu beschaffen.

Daniela Klette: RAF-Terroristin sieht sich scheinbar als Aktivistin

Klette sieht sich nach wie vor eher als Aktivistin und nicht als Kriminelle. Von Reue könne daher keine Rede sein, so die „Süddeutsche Zeitung“. Die Ermittler hatten in ihrer Berliner Wohnung mehrere tausend Asservate wie Waffen, Munition und Geld beschlagnahmt. Klettes Anwälte zweifeln die Beweislage an und weisen darauf hin, dass an keinem der Tatorte DNA von ihr gefunden wurde. Die von den Ermittlern vorgelegten Beweise seien nicht ausreichend, um sie mit den Raubüberfällen in Verbindung zu bringen.

Mit diesem Plakat-Handout fahnden die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen gemeinsam nach den beiden gesuchten mutmaßlichen Räubern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.

Mit diesem Plakat-Handout fahnden die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen gemeinsam nach den beiden gesuchten mutmaßlichen Räubern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.

Klette sitzt derzeit im Frauengefängnis im niedersächsischen Vechta ein. Nach ihren Mitstreitern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub wird weiter gefahndet, unter anderem in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“. Mit einem Prozessbeginn wird nicht vor dem kommenden Frühjahr gerechnet.

Vor wenigen Tagen sorgte eine vorläufige Festnahme am Berliner Bahnhof Spandau für Schlagzeilen im Zusammenhang mit der Fahndung nach den ehemaligen RAF-Terroristen Garweg und Staub. Der Einsatz am Dienstag (13. August) erfolgte nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Niedersachsen bestätigte. Am Mittwoch stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, da es sich bei der kontrollierten Person nicht um die Gesuchte handelte, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden bestätigte.