„Das ist das Mindeste“Bundespräsident ruft zu Solidarität mit der Ukraine auf
Hamburg – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine aufgefordert. „Ich freue mich darüber, dass auch in Deutschland an vielen Orten Solidarität bekundet wird. Das ist das Mindeste, was wir zu diesem Zeitpunkt leisten müssen“, sagte Steinmeier am Sonntag beim „Benefizkonzert des Bundespräsidenten“ in der Elbphilharmonie.
„Ich bin wirklich froh darüber, dass es weltweit große Solidarität gibt. Dass es in Russland Menschen gibt, die auf die Straße gehen, dass es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mediziner gibt, die Solidarität erklären und auffordern zum Ende dieses Krieges“, sagte Steinmeier. Mit viel Mut sei das in Russland geschehen.
„Wie lange dieser Krieg auch immer dauern wird, ich hoffe, es gibt noch Möglichkeiten, ihn zu beenden, die Welt danach wird eine andere sein“, sagte Steinmeier. „Die europäische Sicherheitsarchitektur, an der Generationen von Menschen gearbeitet haben, diese europäische Sicherheitsarchitektur ist zerstört. Und bestenfalls muss man wieder von vorne anfangen. Das ist eine deprimierende Aussicht, ich hoffe gleichwohl, dass wir nicht von den kriegerischen Ereignissen hier in Deutschland berührt werden.“Auf dem Programm des Konzerts, das live im NDR Fernsehen und unter www.elbphilharmonie.de übertragen wurde, standen Werke von Ludwig van Beethoven und Franz Liszt. Chefdirigent Alan Gilbert leitete das NDR Elbphilharmonie Orchester, als Solistin war die chinesische Pianistin Yuja Wang zu Gast.Die Erlöse des Konzerts, das jedes Jahr in einem anderen Bundesland stattfindet, gehen diesmal an 20 Projekte der Caritas zur medizinischen Versorgung von wohnungslosen Menschen. Darunter finden sich medizinische und zahnärztliche Sprechstunden für Wohnungslose, ein Präventionsangebot, das Obst und Gemüse an Obdachlose verteilt, eine Krankenwohnung oder auch ein Angebot der psychotherapeutischen Versorgung von traumatisierten Wohnungslosen. In Hamburg wird die Krankenstube für Obdachlose auf St. Pauli unterstützt. Im ehemaligen Hafenkrankenhaus betreibt die Caritas eine stationäre Einrichtung mit 20 Betten für kranke obdachlose Frauen und Männer. (dpa)