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Beihilfe zum VölkermordDeutsche IS-Anhängerin nach Einreise aus Syrien angeklagt

Lesezeit 2 Minuten
Eingehüllte Frau mit Kind

Eine eingehüllte Frau mit Kind in Syrien. (Symbolbild)

Karlsruhe – Eine mutmaßliche IS-Anhängerin muss sich demnächst wegen Beihilfe zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Oberlandesgericht Koblenz verantworten. Die Bundesanwaltschaft erhob nach Angaben vom Mittwoch Anklage gegen die Deutsche.

Sie soll im Dezember 2014 mit ihrem Mann nach Syrien gereist sein und sich dort der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.

Ab Anfang 2015 lebten sie im Irak in Mossul, wo sie die gemeinsame Tochter im Sinne der IS-Ideologie erzogen hätten. In seinem Haus habe das Paar Handgranaten, Sturmgewehre und Sprengstoff eingelagert und zudem in dem Anwesen eine Aufnahmestelle für alleinstehende weibliche IS-Mitglieder eingerichtet. Ab dem Frühjahr 2016 habe sich das Paar auch eine jesidische Sklavin gehalten.

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde die in Syrien lebende IS-Anhängerin in Karlsruhe angeklagt

Die Jesidin sei mit Wissen der Deutschen von ihrem Mann regelmäßig vergewaltigt und geschlagen worden, wie es weiter hieß. Außerdem habe die Gefangene Hausarbeit verrichten und Kinder betreuen müssen. Sie sei zudem gezwungen worden, islamische Riten einzuhalten.

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„Dies alles diente dem erklärten Ziel des IS, den jesidischen Glauben zu vernichten“, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Ab Herbst 2016 sei die Deutsche wieder nach Syrien gezogen.

Die Frau war Ende März mit drei anderen Frauen, darunter zwei weitere Deutsche und eine Frau mit deutsch-marokkanischer Staatsbürgerschaft, bei der Einreise am Flughafen Frankfurt festgenommen worden und danach in Untersuchungshaft gekommen. (dpa)