Trump wird kurz vor den Wahlen erneut mit dem Vorwurf von sexuell übergriffigem Verhalten konfrontiert. Jeffrey Epstein spielt dabei eine Rolle.
Neue Vorwürfe gegen Ex-PräsidentEx-Model beschuldigt Trump, sie in „verdorbenem Spiel“ begrapscht zu haben
Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in den USA muss sich der republikanische Kandidat Donald Trump gegen neue Vorwürfe verteidigen. Das ehemalige Model Stacey Williams belastet den 78-Jährigen. Es geht um sexuelle Belästigung, die vor über 30 Jahren stattgefunden haben soll. Der Republikaner soll die Frau gegen ihren Willen an Brust, Hüfte und Po begrapscht haben.
Die massiven Vorwürfe schilderte Williams zunächst am Montag in einer Konferenz der Pro-Harris-Gruppe „Survivors for Kamala“, zwei Tage später untermauert die 56-Jährige die Vorwürfe im „Guardian“.
Ex-Model erhebt schwere Vorwürfe gegen Donald Trump
Williams, in den 1990er Jahren ein gefragtes Fotomodell und später auch als Schauspielerin aktiv, behauptet laut der britischen Zeitung, sie habe Donald Trump 1992 über den 2019 gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kennengelernt. Die erste Begegnung mit Trump habe auf einer Weihnachtsfeier stattgefunden. Epstein, dessen Verhältnis zu Trump Williams zu diesem Zeitpunkt als eng und freundschaftlich beschreibt, habe die beiden einander vorgestellt.
„Es wurde sehr deutlich, dass er und Donald sehr, sehr gute Freunde waren und viel Zeit miteinander verbrachten“, so Williams über Epstein – den sie den eigenen Angaben nach einige Monate datete – und Trump.
Ex-Freundin von Jeffrey Epstein schildert Vorfall mit Donald Trump
Zum Übergriff sei es dann einige Wochen später bei einem Besuch von Epstein und Williams im Trump Tower gekommen, schildert Williams. Als Trump begonnen habe, sie zu begrapschen, sei sie erstarrt. Laut Williams habe er seine Hände „überall auf meine Brüste“ sowie auf ihre Taille und ihren Po gelegt.
Dem Bericht zufolge will sie dabei bemerkt haben, wie sich die beiden Männer gegenseitig anlächelten. Nach dem Treffen habe Epstein ihr allerdings Vorwürfe gemacht und sie gefragt, warum sie das zugelassen habe. Ihr sei das alles wie ein „verdorbenes Spiel“ zwischen den beiden Männern vorgekommen.
Die Liaison mit Epstein, von dessen kriminellen Machenschaften das Model nichts gewusst haben will, habe kurz nach dem Vorfall ein Ende gefunden. Trump aber habe danach noch einmal versucht, Kontakt aufzunehmen. Williams legte dem Guardian eine Postkarte vor, die der ehemalige Präsident im Jahr 1993 an sie geschickt haben soll. Die Karte zeigt eine Luftaufnahme von Mar-a-Lago, Trumps Wohnsitz in Palm Beach. Der Text laute: „Stacey - Your home away from home. Love Donald“ (Dt: Stacey, dein Zuhause fernab der Heimat. In Liebe, Donald).
Donald Trump lässt Anschuldigung dementieren
Karoline Leavitt, die Pressesprecherin von Donald Trumps Wahlkampagne, hat die Vorwürfe in einer Erklärung umgehend zurückgewiesen. „Diese Anschuldigungen […] sind eindeutig falsch. Es ist offensichtlich, dass diese Fake-Story von der Harris-Kampagne erfunden wurde“, so Leavitt.
Die Vorwürfe von Stacey Williams ähneln Ausführungen zahlreicher anderer Frauen, die Trump in der Vergangenheit ebenfalls des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt haben. 2023 wurde der republikanische Präsidentschaftskandidat in einem Zivilprozess wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Journalistin E. Jean Carroll zu Schadensersatz in Millionenhöhe verurteilt.
Dass Williams Trump ihn in ihren Anschuldigungen mit dem 2019 festgenommenen Epstein in Verbindung bringt, könnte dem 78-Jährigen schaden. Jeffrey Epstein, der zahlreiche minderjährige Mädchen und Frauen sexuell missbraucht haben soll, nahm sich kurz nach seiner Festnahme im Gefängnis das Leben. Trump, dessen Bekanntschaft mit dem früheren Geschäftsmann kein Geheimnis ist, hatte stets bestritten, von dessen Machenschaften gewusst zu haben oder gar daran beteiligt gewesen zu sein.