Zuletzt war Donald Trump mehrfach für „Nazi-Rhetorik“ kritisiert worden. Der Republikaner poltert auch an Weihnachten weiter.
„Keiner ist so böse und krank“Absurde Aussagen, heftige Beleidigungen – Trumps weihnachtlicher Wutausbruch
Während die meisten Staatenlenker und politischen Machthaber die Weihnachtstage für herzliche Botschaften an die Bürger und Bürgerinnen ihrer Länder nutzen, sich für Frieden aussprechen oder einfach nur besinnliche Tage wünschen, sieht das beim ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump anders aus.
An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag lieferte der Republikaner statt versöhnlichen Worten einen weihnachtlichen Wutausbruch im Internet ab. Als „Flut von Wut und Bitterkeit“ beschrieb der US-Sender CNN die Wortmeldungen Trumps.
Donald Trump wütet an Weihnachten im Internet
Trump wütete in mehreren Beiträgen im Kurznachrichtendienst Truth Social gegen US-Präsident Joe Biden und stellte absurde Behauptungen darüber auf, dass seine Versuche nach der Wahlniederlage 2020 an der Macht zu bleiben, eine „lebenswichtige Verteidigung der amerikanischen Demokratie“ dargestellt hätten.
Der ehemalige US-Präsident verwendete bei seinen Wortmeldungen, die er teilweise in Großbuchstaben veröffentlichte, auch einige Beleidigungen.„Sie haben meinen Wahlkampf ausspioniert, den Kongress belogen, bei der Fisa betrogen, die Präsidentschaftswahlen manipuliert“, polterte Trump zunächst an Heiligabend. Der Republikaner, dem zuletzt mehrfach vorgeworfen worden war, sich bei der Rhetorik der Nationalsozialisten zu bedienen, äußerten sich zudem erneut abfällig über Migranten.
Donald Trump mit üblen Beleidigungen für US-Sonderermittler
„Millionen von Menschen, viele aus Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten“, habe die Regierung von Joe Biden „in unser Land eindringen lassen“. Sonderermittler Jack Smith habe es auf ihn „abgesehen“, erklärte Trump außerdem und bezeichnete Smith als „Außenseiter und Schläger“, der „geistesgestört“ sei.
Trump will nach der Präsidentenwahl 2024 wieder für die Republikaner ins Weiße Haus einziehen. Der 77-Jährige hat aber an diversen juristischen Fronten zu kämpfen. Er muss er sich im Wahljahr unter anderem voraussichtlich vier Strafprozessen stellen, etwa wegen seiner Versuche, das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen. Er verlor damals gegen Biden, erkennt die Niederlage aber bis heute nicht an und verbreitet die Lüge vom Wahlbetrug.
Donald Trump trotz „Nazi-Rhetorik“ im Umfragehoch
Auch am ersten Weihnachtsfeiertag präsentierte sich Trump dann erneut übellaunig und beschuldigte Biden der Wahlbeeinflussung – und verwies dabei auf die 91 Strafanzeigen und vier Strafverfahren, die gegen ihn laufen. Trump versprach seinen Anhängern „einen großen und glorreichen Sieg für jene mutigen und tapferen PATRIOTEN, die Amerika wieder groß machen wollen. FROHE WEIHNACHTEN AN ALLE!!!“
Andere Worte fand unterdessen Präsident Biden: „An diesem Heiligabend wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie, dass Sie sich ein paar Momente stiller Besinnung gönnen und die Stille finden, die im Mittelpunkt der Weihnachtsgeschichte steht“, schrieb Biden auf X. „Mögen Sie in dieser stillen Nacht Frieden finden.“
Donald Trump findet Joe Biden schlimmer als Wladimir Putin
Trump wandte sich unterdessen in einem weiteren obskuren Beitrag auch an internationale Staatsoberhäupter und wünschte „den Führern der Welt, sowohl den guten als auch den schlechten, keiner ist so böse und krank, wie die SCHLÄGER in unserem Land“, ebenfalls frohe Weihnachten. Erneut attackierte Trump dabei auch Biden und Sonderermittler Smith. „Mögen sie in der Hölle verrotten“, schrieb Trump und fügte an: „WIEDER FROHE WEIHNACHTEN!“
Während Trump zuletzt für seine „Nazi-Rhetorik“ von Demokraten stark kritisiert und von Hillary Clinton sogar mit Adolf Hitler verglichen worden war, gibt es aus der eigenen Partei nur sanfte Kritik an dem ehemaligen US-Präsidenten. So hatte Nikki Haley, die ebenfalls für das Präsidentenamt kandidieren will, erklärt, sie sei „nicht damit einverstanden“, dass Trump politische Gegner als „Ungeziefer“ bezeichne.
Der 77-Jährige führt in parteiinternen Umfragen allerdings mit Abstand – die Vorwahlen für die Kandidatur beginnen in wenigen Wochen. Bisher deutet alles auf eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem amtierenden Präsidenten Joe Biden hin. (mit dpa)