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Richter maßregelt Ex-PräsidentenTrump vor Gericht: „Können Sie ihren Mandanten unter Kontrolle bringen?“

Lesezeit 2 Minuten
Donald Trump bei einem Pressestatement nach seiner Aussage vor Gericht in New York.

Donald Trump bei einem Pressestatement nach seiner Aussage vor Gericht in New York.

Der Richter wies Trump im Gerichtssaal mehrmals an, Fragen der Staatsanwaltschaft direkt zu beantworten, statt „Reden“ zu halten.

Aussagen von Donald Trump unter Eid im Betrugsprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten haben zu Spannungen mit dem Gericht geführt. Richter Arthur Engoron wies Trump und sein Team am Montag (6. November) im Gerichtssaal mehrmals an, Fragen der Staatsanwaltschaft direkt zu beantworten, statt „Reden“ zu halten.

„Das ist keine politische Kundgebung, das ist ein Gerichtssaal“, erklärte der Richter. „Können Sie ihren Mandanten unter Kontrolle bringen?“, fragte Engoron in Richtung von Trumps Verteidiger Christopher Kise. Ansonsten werde er „das tun“, so der Richter. Dann, so die Drohung, könnte Trump aus dem Zeugenstand entfernt werden.

Donald Trump poltert vor Gericht: „Schande“

Zuvor hatte der 77-Jährige seine Antworten vor Gericht unter Eid dafür genutzt, den Demokraten vorzuwerfen, die Justiz als Waffe zu benutzen. Die Gerichte und Staatsanwaltschaften seien ihm gegenüber voreingenommen. Trump sprach von einer „Hexenjagd“ und einer „Schande“. Der Prozess sei zudem eine „Wahleinmischung“, führte der Ex-Präsident aus.

Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, seinen Söhnen und Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Richter Arthur Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt – in dem Verfahren geht es nun vor allem um die Festlegung möglicher Strafen sowie mehrere weitere Anklagepunkte.

Donald Trump will erneut US-Präsident werden

Trump will kommendes Jahr erneut für die Republikaner zum US-Präsidenten gewählt werden und nutzt den Prozess nach Einschätzung von Beobachtern für Wahlkampf.

Trump bestritt wie erwartet Vorwürfe, er habe den Wert seiner Grundstücke und Geschäfte manipuliert. Zudem gebe es keinen Schaden, die Banken hätten die gegebenen Kredite zurückerhalten: „Jeder bekam sein Geld vollständig zurück“, sagte Trump.

Richter findet deutliche Worte für Trump: „Ich bin nicht hier, um zu hören, was er zu sagen hat“

Der Ex-US-Präsident war kurz vor zehn Uhr Ostküstenzeit mit dunklem Anzug, blauer Krawatte und ernster Miene im Gerichtssaal in Manhattan erschienen.

Immer wieder kam es vor Gericht zu Spannungen aufgrund des Verhaltens des Ex-Präsidenten. „Ich bin nicht hier, um zu hören, was er zu sagen hat. Ich bin hier, um zu hören, wie er Fragen beantwortet“, stellte Engoron an einer Stelle gegenüber einer weiteren Anwältin des Republikaners fest. „Setzen Sie sich schon“, fügte der Richter an. (das/dpa)