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KonflikteDrei Hamas-Mitglieder werden bei Militäreinsatz in Nablus getötet

Lesezeit 2 Minuten
Rauch steigt während einer Razzia israelischer Sicherheitskräfte in der besetzten Stadt Nablus auf.

Bei einem israelischen Militäreinsatz sind in der Stadt Nablus militante Palästinenser getötet worden.

Kämpfer des israelischen Geheimdienstes töten drei Männer in der Altstadt von Nablus. Diese sollen einen Anschlag verübt haben.

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus im besetzten Westjordanland sind am Donnerstag drei Mitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden.

Hamas bestätigte, es handele sich um Mitglieder der Gruppierung. Sie seien verantwortlich für einen Anschlag, bei dem im vergangenen Monat drei israelische Frauen getötet worden waren. Es handelte sich dabei um eine Mutter und zwei Töchter, die aus Großbritannien stammten.

Die Männer hätten sich in einer Wohnung in der Altstadt von Nablus versteckt gehalten, hieß es weiter. Auf der Basis von Geheimdienstinformationen seien Kämpfer von Schin Bet und Soldaten in die Wohnung eingedrungen. Bei einem Schusswechsel sei auch ein dritter Mann, ein Helfershelfer der beiden Hamas-Attentäter, getötet worden.

Als Araber verkleidet

Das palästinensische Fernsehen berichtete, die israelischen Sicherheitskräfte seien als Araber verkleidet gewesen, als sie in die Stadt kamen. Anschließend seien zur Verstärkung Dutzende von Fahrzeugen gekommen. Das Gebäude, in dem die Männer sich versteckt hielten, sei mit Raketen angegriffen und zerstört worden. Wegen der schweren Verletzungen sei es schwer, die Leichen zu identifizieren.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Reihe von Anschlägen vermehrt Razzien durch.

Seit Jahresbeginn wurden 102 Palästinenser getötet

Seit Beginn des Jahres wurden 102 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (dpa)