In der Düsseldorfer Ellerstraße wurde das erste Zusatz-Straßenschild mit arabischen Buchstaben angebracht. Es wurde zum Ziel von rechten Parolen.
Erster arabischer Wegweiser verunstaltetStaatsschutz ermittelt nach rechten Parolen an Düsseldorfer Straßenschild
Mutmaßlich Rechtsextreme haben in Düsseldorf ein Straßenschild mit rechten Botschaften verunstaltet. In der Ellerstraße im Stadtteil Oberbilk wurde vor zwei Wochen Düsseldorfs erstes Zusatz-Straßenschild auf Arabisch montiert – es sollte ein Zeichen für Inklusion und Offenheit sein. Nach den rechten Botschaften ermittelt nun der Staatsschutz.
Düsseldorf: SPD-Politiker macht auf rechte Botschaft an arabischem Straßenschild aufmerksam
Der Düsseldorfer Ratsherr Hakim El Ghazali (SPD) hatte in der Nacht zu Montag via Facebook auf den rassistischen Vorfall aufmerksam gemacht. „Vor einigen Stunden wurde dieses Schild durch die rechte Gruppe Revolte Rheinland beschädigt und durch ein rassistisches und gewaltverherrlichendes Schild ersetzt“, kommentierte der SPD-Politiker.
In arabischen Schriftzeichen stand auf dem Zusatz-Straßenschild „Ellerstraße“. Die Verkehrsachse im Stadtteil Oberbilk ist besonders migrantisch geprägt. Überklebt wurden die Schriftzeichen mit einem stilisierten Reiter, der mit einer Lanze drei Personen vor sich hertreibt. Das eigentliche Straßenschild überklebten die Täter mit dem Schriftzug Karl-Martell-Straße.
Karl Martell war ein fränkischer Herrscher, der vor allem für seine militärischen Erfolge über die Araber und Berber in der Schlacht von Poitiers 732 bekannt wurde. In der rechten Szene wird er als Idol verehrt und als Symbol für islam-feindliche Ideologe genutzt. So erwähnte auch der norwegische Terrorist Andreas Breivik den fränkischen Herrscher. Auf einem Plakat wurden außerdem islam-feindliche Botschaften gezeigt.
Ellerstraße: Düsseldorfer Polizei ermittelt nach rechten Botschaften an arabischem Straßenschild
Nach dem Vorfall ermittelt auch der Staatsschutz der Düsseldorfer Polizei sagte ein Sprecher auf Anfrage. Der SPD-Politiker El Ghazali, der den Fall öffentlich gemacht hatte, hatte die Gruppe „Revolte Rheinland“ als Täter benannt. Der Polizeisprecher kommentierte diesen Verdacht: „Der Staatsschutz ermittelt auch in diese Richtung, die Betonung liegt aber auf auch.“
Bilder, die die Verunstaltung des Straßenschilds zeigen sollen, wurden auf einem Instagram-Profil namens „Revolte_Rheinland“ hochgeladen. Die Gruppe sei polizeibekannt und dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen, schilderte der Düsseldorfer Polizeisprecher.
Wer Angaben zu dem Vorfall machen kann, ist gebeten, sich telefonisch bei der Polizei Düsseldorf zu melden: 0211 / 870-0. (mab)