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Neues Amt im ParlamentEU-Verteidigungskommissar warnt – Europa unzureichend auf Angriffe vorbereitet

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Der ehemalige litauische Premierminister Andrius Kubilius posiert für ein Porträt in der Europäischen Kommission in Brüssel am 6. Dezember 2024.

Der ehemalige litauische Premierminister Kubilius hat in diesem Monat seine Arbeit als erster EU-Verteidigungskommissar überhaupt aufgenommen. (Archivbild)

Andrius Kubilius war zuvor Premierminister von Litauen. Als erster EU-Verteidigungskommissar überhaupt sieht er klare Schwachstellen.

Der neue EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius sieht Europa nicht auf einen möglichen Angriff vorbereitet. „Um ehrlich zu sein, sind wir nicht ausreichend auf einen Angriff vorbereitet“, sagte der Litaue Kubilius den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Freitagsausgaben). „Es wird Jahre dauern, bis wir in Europa die Fähigkeiten haben, die in den Nato-Plänen gefordert werden.“

Kubilius verwies auf Aussagen der Geheimdienste, wonach Russland 2030 bereit für einen Angriff auf EU-Staaten sei. „Experten sagen, dass Russland mittlerweile mehr Panzer produziert als an der Front einsetzt“, warnte der EU-Kommissar. „Unzählige Panzer werden eingelagert und ich frage mich natürlich: Warum macht Russland das? Was hat Putin vor? Wir können darüber nur spekulieren.“ Es sei aber wichtig, auf den „Ernstfall vorbereitet zu sein, vor dem die Geheimdienste warnen“, fügte Kubilius hinzu.

Die neue EU-Kommission unter Ursula von der Leyen hatte am 1. Dezember offiziell die Amtsgeschäfte aufgenommen. Zusammen mit der EU-Außenbeauftragen Kaja Kallas will Kubilius in seinen ersten hundert Tagen im Amt ein Strategiepapier zu Sicherheit und Verteidigung vorlegen. Der 67-jährige Konservative hat bereits deutlich höhere Investitionen in diesem Bereich gefordert, um die EU gegen Russland abzusichern. (afp)