Die USA schießen am Sonntag über dem Lake Huron das dritte Flugobjekt binnen drei Tagen ab. Piloten berichten von merkwürdigen Vorfällen.
Von Kampfjets abgeschossen„Sensoren waren gestört“ – Piloten rätseln über mysteriöse Flugobjekte über den USA
Unbekannte Flugobjekte über dem Norden der USA und in Kanada lassen Militär und Geheimdienste weiter rätseln. Am Sonntag haben F-16-Kampfjets des US-Militärs das dritte Flugobjekt in drei Tagen über dem Lake Huron im US-Bundesstaat Michigan abgeschossen. Sie berichten von einem „achteckigen Objekt“. Unterdessen melden Piloten merkwürdige Störungen nach Kontakt mit den Flugobjekten.
„Das Flugobjekt hat unsere Sensoren gestört“, berichten einige Piloten nach dem Kontakt mit einem Flugobjekt über Alaska, das am Freitag (10. Februar) vom US-Militär abgeschossen wurde. Andere Piloten, die ebenfalls in der Nähe waren, konnten allerdings keine Störungen feststellen. Sie wunderten sich aber, wie die „zylindrischen Objekte“ fliegen könnten. Zunächst hatte der US-Nachrichtensender „CNN“ darüber berichtet.
USA: Piloten berichten über merkwürdige Vorfälle in der Nähe von abgeschossenen Flugobjekten
US-Militär und Geheimdienste arbeiten derzeit daran, die abgestürzten Teile der Flugobjekte zu bergen. Nach dem Abschuss am Freitagabend in Alaska hatten US-Kampfjets am Samstag über der kanadischen Provinz Yukon ein ähnliches Objekt vom Himmel geholt, am Sonntag dann über dem Lake Huron. Es soll sich um das Objekt handeln, das bereits am Samstag für eine Sperrung des Luftraums über Montana gesorgt hatte.
Die Unterschiede zwischen den Flugobjekten verwirren derzeit die Ermittler. So hatte der mutmaßliche chinesische Spionageballon, der am vergangenen Sonntag abgeschossen wurde, die Größe von etwa drei Schulbussen. Die anderen drei Objekte waren deutlich kleiner. Die über Alaska und Yukon hatten eine Zylinder-Form, das neueste Objekt über dem Lake Huron war dagegen achteckig.
Abgeschossene Flugobjekte über Alaska: US-General schließt Alien als Erklärung nicht aus
Auch wenn die Objekte keinerlei militärische Gefahr darstellen, verwirren sie die Geheimdienste nach wie vor. General Glen vanHerck, Befehlshaber des nördlichen US-Kommandos, schloss auf eine Nachfrage einer Reporterin die in sozialen Netzwerken kursierende Theorie von außerirdischen Flugobjekten nicht aus: „Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen.“
Gegenüber der „Washington Post“ hat ein Regierungsmitarbeiter eine viel plausiblere Erklärung für die häufigere Sichtung von Flugobjekten. Das US-Militär hätte seine Radarsysteme nach der Sichtung des chinesischen Ballons Anfang Februar deutlich schärfer eingestellt, sodass nun auch mehr Flugobjekte identifiziert würden.
Mutmaßlicher chinesischer Spionageballon über den USA abgeschossen
Der mutmaßliche chinesische Spionageballon war am 1. Februar über dem US-Bundesstaat Montana gesichtet worden und hatte für eine politische Krise zwischen den USA und China gesorgt. Peking wehrt sich gegen die Spionagevorwürfe und spricht von einem Wetterballon, den die USA zu Unrecht abgeschossen haben sollen.
Derzeit ist noch wenig über die abgeschossenen Objekte bekannt. Im Gegensatz zum ersten Abschuss hätten die Geheimdienste noch keinerlei Anzeichen dazu, von wem die Flugobjekte stammen und ob sie von einem anderen Staat aus losgeschickt wurden.
Abgeschossene Flugobjekte: FBI veröffentlicht erste Ermittlungsergebnisse
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Herkunft der Flugobjekte zu bestimmen“, erklärte Melissa Dalton, Mitglied des Presseteams des Verteidigungsministeriums. „Die neuen Objekte sind aus militärischer Sicht keine Gefahr, aber ihre Flugroute und die Nähe zu sicherheitsrelevanten Stützpunkten des Verteidigungsministeriums [...] könnten eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen“, so Dalton weiter.
Das FBI hat bereits mit der Analyse der Teile des chinesischen Ballons begonnen und soll auch die abgeschossenen Objekte in Alaska und über dem Lake Huron analysieren. Die kanadischen Behörden wollen die US-Geheimdienste unterstützen, sie sind mit der Bergung des Flugobjekts in Yukon beschäftigt. (shh)