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Französische RechtspopulistinLe Pen will nicht mehr mit Deutschland zusammenarbeiten

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Marine Le Pen

Paris – Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen will im Fall eines Sieges bei der Präsidentschaftswahl in neun Monaten mit Deutschland brechen. Die enge Partnerschaft mit Berlin habe Frankreich auf außenpolitischer und militärischer Ebene „nichts“ gebracht außer „Desillusionen, Verrat und im Stich gelassen zu werden“, schrieb sie in einem Gastbeitrag für die Zeitung „L'Opinion“ vom Mittwoch anlässlich des französischen Nationalfeiertags zum Gedenken an den Sturm auf die Bastille 1789. Das deutsch-französische Paar steuere auf eine „Scheidung“ zu, schrieb Le Pen weiter.

Deutschland sei einseitig auf seine führende Stellung in Zentraleuropa konzentriert. „Frankreich muss sich deshalb ab 2022 anderen Horizonten zuwenden“, forderte sie. Le Pen plädierte für eine engere Zusammenarbeit mit der Atommacht Großbritannien, mit der Frankreich „einen ähnlichen diplomatischen und nuklearen Rang teilt“. Mit den Briten und anderen Verbündeten in der Welt wolle sie vorrangig den Kampf gegen den Islamismus vorantreiben.

Wahlen im April

Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich beginnen am 10. April des kommenden Jahres. Meinungsforscher sagen in der Stichwahl zwei Wochen später ein erneutes Duell zwischen Präsident Emmanuel Macron und Le Pen voraus. 2017 hatte Macron die Stichwahl klar für sich entschieden. (AFP)