Gäste haben Angst vor MigrantenWirt erteilt Flüchtlingen Hausverbot
- Der österreichische Wirt Peter Moser schenkt keine Getränke mehr an Flüchtlinge in seinem Café aus.
- In einem Brief auf Facebook erklärt er den Schritt. Die Gäste hätten Angst. Mehrfach hätten Flüchtlinge Frauen „angestarrt“.
- Weil der Post stark kritisiert wurde, hat der Inhaber die Facebook-Seite des Cafés mittlerweile geschlossen.
Köln/Althofen – Der Wirt Peter Moser bedient seit Freitag keine Flüchtlinge mehr in seinem Lokal im österreichischen Althofen. Wie er in einem Brief in englischer Sprache auf Facebook mitgeteilt hat, sei es ihm unmöglich, Getränke an Flüchtlinge auszuschenken. Viele seiner Gäste seien bereits sehr wütend über die Flüchtlinge, einige hätten sogar Angst und fühlten sich unwohl, wenn sich Migranten in dem Café aufhielten. Um die Bedürfnisse seiner Gäste zu befrieden, habe sich der Wirt zu diesem Schritt entschlossen. Flüchtlinge erhielten keine Getränke und kein Essen mehr, sagte er der Münchner tz.
Der österreichischen Zeitung Kurier erklärte Moser, Samstagabend gebe es Livemusik in seinem Lokal. Wiederholt seien Flüchtlinge in dem Café gewesen, die Frauen „angestarrt“ und „regelrecht ausgezogen“ hätten, als diese auf die Toilette gegangen sind. „Die Stimmung gegen Flüchtlinge ist negativ. Ich will keinen Wirbel, ich will nicht, dass hier alles kurz und klein geschlagen wird“, so der Wirt. Er betonte aber, keinesfalls ausländerfeindlich zu sein. Er sei schließlich mit einer Ungarin verheiratet. Gegenüber der tz versicherte er zudem, dass er auch Einheimischen, die Frauen zu sehr „anstarren“, Hausverbot erteilen würde, doch „die Flüchtlinge, die schauen irgendwie anders“.
„Ihr habt euer Ziel erreicht, wir müssen zusperren“
Seinen Beitrag bei Facebook hat der Wirt inzwischen gelöscht, nachdem viele Nutzer den Brief kritisiert hatten. Auch die Seite des Cafés bei dem sozialen Netzwerk ist inzwischen nicht mehr öffentlich einsehbar. Eine Nutzerin hat einen Screenshot eines Beitrags Mosers gemacht und gepostet. Darin wendet sich der Wirt an die „Falschversteher, Text- und Sinnverdreher“, die ihn beschimpft hätten. Er müsse sein Lokal nun bis Dienstag zusperren. Seine Kritiker hätten ihr Ziel erreicht.
In der kleinen Gemeinde im Norden Kärntens mit knapp 5000 Einwohnern leben zurzeit 28 Flüchtlinge, berichtet der kurier. Der Bürgermeister gab an, ihm seien keine Zwischenfälle mit Asylbewerbern bekannt. (hol)