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Getreide-ExporteAgrarminister Özdemir zu Gesprächen in der Ukraine eingetroffen

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Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, steht im Rahmen der Veranstaltung „Landwirtschaft vor Ort in Brandenburg“ auf dem AWO Reha-Gut Kemlitz. Zentral sind die Themen Umbau der Tierhaltungen sowie der Ausbau erneuerbarer Energien mit besonderem Fokus auf die Planungssicherheit für die Kommunen und die gesellschaftliche Akzeptanz.

Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. (Archivfoto)

Russland hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das dem Land trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) ist am Donnerstag zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Bei den Gesprächen soll es nach Angaben seines Ministeriums unter anderem um den Export ukrainischen Getreides gehen. Özdemir sagte nach seiner Ankunft, er werde mit seinem ukrainischen Kollegen Mykola Solskyj darüber sprechen, „wie es uns gelingt, dass ukrainisches Getreide dort landet, wo es dringend benötigt wird: im globalen Süden“.

Deutschland wolle der Ukraine weiter dabei helfen, ihr Getreide zu exportieren und so Einnahmen zu generieren, sagte Özdemir weiter. Insbesondere wolle Berlin die „Solidarity Lanes“ weiter ausbauen, also Lieferkorridore auf dem Landweg und auf Flüssen für ukrainisches Getreide, um Ausfuhren über das Schwarze Meer zu ersetzen.

Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen

Russland hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das dem Land trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Wie die britische Regierung am Donnerstag mittilte, wurden seitdem durch russische Angriffe 130 ukrainische Hafeneinrichtungen beschädigt und fast 300.000 Tonnen Getreide vernichtet - eine Menge, die ausgereicht hätte, um eine Million Menschen ein Jahr lang zu ernähren.

Özdemir sagte nach seiner Ankunft in der Ukraine weiter, er habe bereits auf dem Weg ins Land sehen können, „wie der russische Aggressor alles unternimmt, um das Land zu destabilisieren und den Export ukrainischer Agrarprodukte zu erschweren“.

Ukraine-Unterstützung „ohne jedes Wenn und Aber“

Er besuche das Land auch deshalb, um der Ukraine „gerade angesichts der aktuellen Debatten“ zu versichern, dass Deutschland „ohne jedes Wenn und Aber“ an ihrer Seite stehe - und zwar „so lange, wie es notwendig ist, dass die Ukraine ihre territoriale Integrität wiederherstellen kann“.

Die westlichen Verbündeten der Ukraine machen sich derzeit Sorgen um ein mögliches Bröckeln der Unterstützung für das Land im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. In Washington sorgt der Streit um die Ukraine-Hilfen für handfeste innenpolitische Auseinandersetzungen. Weil sie die Ukraine-Hilfen ablehnen, stürzten Vertreter des Rechtsaußen-Flügels der US-Republikaner den Repräsentantenhaus-Vorsitzenden Kevin McCarthy. (dpa)