Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist angespannt. Nun berichten israelische Medien über eine großangelegte Offensive namens „Heim und Garten“. Ziel sei die Stadt Dschenin.
Sieben ToteGroßoffensive? Israel attackiert Ziele im Westjordanland
Inmitten zunehmender Konfrontationen im besetzten Westjordanland hat das israelische Militär einen Angriff auf die palästinensische Stadt Dschenin begonnen. Die Attacke sei gegen „terroristische Infrastruktur“ gerichtet, teilte die Armee in der Nacht auf Twitter mit. Israelischen Medienberichten zufolge wurde mit Luftangriffen eine großangelegte Offensive namens „Heim und Garten“ eingeläutet, bei der mindestens mindestens sieben Palästinenser getötet und 27 weitere verletzt worden sind. Unklar war zunächst, ob es sich bei den Toten um Kämpfer militanter Islamisten oder unbeteiligte Anwohner handelte.
Auch ein von der Armee als „Terroristenhochburg“ bezeichnetes Flüchtlingslager sei ins Visier genommen worden. Die Operation „Heim und Garten“, die sich nach israelischen Angaben gegen „terroristische Infrastruktur“ richtete, dauerte am Montagmorgen noch an.
Die Luftangriffe hätten unter anderem ein als Waffenlager, Versammlungsort für Terroristen und Beobachtungsposten genutztes Kommando- und Kommunikationszentrum getroffen, teilten die Armee und der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet in einer von der „Jerusalem Post“ zitierten Stellungnahme mit. Dem Bericht zufolge kam es in ganz Dschenin zu Stromausfällen. Palästinensischen Quellen zufolge sei Israels Armee kurz nach den Luftangriffen mit vielen Soldaten in die Stadt eingerückt, die sich Kämpfe mit militanten Palästinensern geliefert hätten.
Sicherheitslage in Israel seit langem angespannt
Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem angespannt und hatte sich zuletzt nochmals verschärft. Nach einem tödlichen Anschlag zweier Palästinenser auf vier Israelis im Westjordanland vor knapp zwei Wochen kam es dort immer wieder zu massiver Gewalt wütender israelischer Siedler gegen Palästinenser. Beim ersten gezielten Luftangriff seit Jahren in dem besetzten Gebiet wurden dann drei Palästinenser mit einer Militärdrohne getötet, nachdem aus ihrem Fahrzeug Schüsse auf einen israelischen Grenzübergang abgegeben worden sein sollen.
Seit Beginn des Jahres kamen mehr als zwei Dutzend Menschen bei Anschlägen ums Leben. Im gleichen Zeitraum wurden etwa sechs Mal so viele Palästinenser bei Konfrontationen, israelischen Militäreinsätzen oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Israel eroberte das Westjordanland und Ost-Jerusalem während des Sechstagekrieges 1967. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat. (dpa)