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Igor KirillowRanghoher russischer Militärvertreter bei Explosion in Moskau getötet

Lesezeit 2 Minuten
In this grab from a handout footage released by the Russian Defence Ministry on October 24, 2022, Russia's Lieutenant General Igor Kirillov, in charge of Russian troops for radioactive, chemical and biological protection, speaks at a briefing in Moscow. A senior Russian military official was killed on December 17, 2024 when an explosive device hidden in a scooter went off outside a building in Moscow, officials said. (Photo by Handout / Russian Defence Ministry / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / Russian Defence Ministry" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

Generalleutnant Igor Kirillow ist offenbar in Moskau bei einer Explosion gestorben.

Kirillow starb nach russischen Angaben durch einen an einem Motorroller angebrachten Sprengsatz. Er stand auf internationalen Sanktionslisten.

In Moskau ist offiziellen russischen Angaben zufolge ein ranghoher Angehöriger der Armee getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Tass mitteilt, handelt es sich um Igor Kirillow, den Chef der Strahlen-, Chemie- und Bioschutzkräfte. Kirillow soll bei einer Explosion am Rjasanski-Prospekt, rund sieben Kilometer vom Kreml entfernt, ums Leben gekommen sein.

Es soll laut Tass ein in einem Motorroller angebrachter Sprengsatz explodiert sein. Auch ein Assistent Kirillows, der laut Tass seit 2017 Kommandeur der russischen Strahlen-, Chemie- und Bioschutzkräfte war, soll gestorben sein. Der Vorfall soll sich am Dienstagmorgen (17. Dezember) im Eingangsbereich eines Wohnhauses ereignet haben. Der Eingang des Gebäudes wurde schwer beschädigt und die Fensterscheiben mehrerer Wohnungen gingen zu Bruch, wie auf Fotos zu sehen war, die von russischen Medien veröffentlicht wurden.

Es wurde eine Untersuchung wegen Mordes eingeleitet. „Ermittler, Kriminologen und Einsatzkräfte sind vor Ort“, heißt es in der Meldung. Sämtliche Umstände der Tat seien geklärt. Der Bereich um das Wohnhaus wurde abgesperrt.

Kirillow soll für Chemiewaffeneinsatz in Ukraine verantwortlich sein

Der 54-Jährige wird nach Angaben von Medien in Kiew des Einsatzes verbotener Chemiewaffen gegen das ukrainische Militär beschuldigt. „Kyiv Independent“ berichtet, der Generalleutnant sei am 16. Dezember in Abwesenheit wegen des Einsatzes verbotener Chemiewaffen in der Ukraine angeklagt worden. „Auf Kirillows Befehl wurden seit Beginn des Krieges mehr als 4.800 Fälle des feindlichen Einsatzes chemischer Munition registriert“, zitiert die Zeitung den Inlandsgeheimdienst der Ukraine (SBU).

Großbritannien verhängte am 8. Oktober demnach Sanktionen gegen Kirillow und seine Einheit wegen des Einsatzes chemischer Waffen auf den Schlachtfeldern in der Ukraine. Großbritannien und die USA werfen Russland vor, entgegen der Chemiewaffenkonvention (CWC) den Giftstoff Chlorpikrin gegen ukrainische Truppen eingesetzt zu haben. „Großbritannien wird nicht tatenlos zusehen, während Putin und sein Mafiastaat das Völkerrecht mit Füßen treten, darunter auch die Chemiewaffenkonvention“, hatte Außenminister David Lammy gesagt.

Kirillow galt zudem als Propagandist des Kreml und als Kriegshetzer. Laut britischer Regierung war der Kommandeur „ein wichtiges Sprachrohr für die Desinformation des Kremls“, er habe „Lügen verbreitet, um Russlands gefährliches Verhalten zu verschleiern“, berichtet NBC.

Chlorpikrin ist ein chemischer Kampfstoff, der die Lunge angreift. Er wurde auch im Ersten Weltkrieg eingesetzt. (mit afp)