AboAbonnieren

13 Unternehmen warbenIran-Stand auf der Medica sorgt für Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Der umstrittene Stand auf der Düsseldorfer Messe Medica, an dem iranische Unternehmen für sich warben.

Der umstrittene Stand auf der Düsseldorfer Messe.

Der Pavillon auf der Gesundheitsmesse war mit der Flagge der Islamischen Republik dekoriert. Nun soll der Aufsichtsrat der Düsseldorfer Messe den Vorfall untersuchen.

Mit der Genehmigung eines Iran-Pavillons auf der internationalen Medica-Messe in Düsseldorf soll sich kommende Woche nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ der Aufsichtsrat der Düsseldorfer Messegesellschaft beschäftigen. 13 Unternehmen aus dem Iran hatten bis vergangenen Donnerstag auf der Messe für ihre Produkte geworben, an allen Seiten war der Pavillon großflächig mit der Flagge der Islamischen Republik dekoriert.

FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die Beteiligung iranischer Firmen an der Messe nach einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Samstag scharf kritisiert. Die Messe Düsseldorf sei eine der erfolgreichsten Messestandorte, sie stehe für Weltoffenheit und Toleranz. „Dass ausgerechnet dort, auf der Medica, der international größten Messe für Medizintechnik, das verbrecherische Regime des Iran ungehindert für sich und seine Geschäfte werben kann, ist ein Unding.“

Es müsse „geklärt werden, wie es zu dieser Genehmigung kommen konnte und wer dafür verantwortlich ist“. Strack-Zimmermann ist Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags. Der Iran hat nachweislich auch Drohnen an Russland geliefert, die im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.

Solidarität auf Instagram

Auf der Medizinmesse hatten am Donnerstag einige Menschen gegen den Stand und das iranische Regime protestiert. Die Stadt Düsseldorf ist Mehrheitsgesellschafterin der Messegesellschaft, Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ist Aufsichtsratsvorsitzender der Messe. Am Freitag hatte die Stadt Düsseldorf eine Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ unbeantwortet gelassen.

Auf Instagram hatte Keller am Freitagnachmittag eine Solidaritätsbekundung mit der Protestbewegung im Iran veröffentlicht – den Iran-Pavillon auf der Düsseldorfer Messe aber nicht erwähnt. Unter dem Post kommentierten bis zum späten Sonntagnachmittag mehr als 900 Menschen die Einlassung des Düsseldorfer Oberbürgermeisters. Viele bedankten sich für dessen Worte, viele Kommentatoren warfen Keller dagegen „Doppelmoral“ und „Heuchelei“ vor. (mit dpa)