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Nach Schüssen auf TrumpBiden warnt Amerika vor politischer Gewalt – Trump-Attentäter handelte allein

Lesezeit 3 Minuten
US-Präsident Joe Biden spricht aus dem Roosevelt Room des Weißen Hauses, nachdem der ehemalige Präsident Donald Trump einen offensichtlichen Mordanschlag während einer Kundgebung in Pennsylvania überlebt hat.

US-Präsident Joe Biden spricht aus dem Roosevelt Room des Weißen Hauses, nachdem der ehemalige Präsident Donald Trump einen offensichtlichen Mordanschlag während einer Kundgebung in Pennsylvania überlebt hat.

Das Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftsanwärter Donald Trump schockt die USA und die Welt.

US-Präsident Joe Biden hat nach dem Attentat auf seinen Amtsvorgänger und politischen Konkurrenten Donald Trump eine Ansprache an die Nation gehalten und das Land zum Zusammenhalt aufgerufen.

Vor der Nominierung Donald Trumps zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner hat US-Präsident Joe Biden mit Blick auf das schockierende Attentat auf den 78-Jährigen vor Gewalt im Wahlkampf gewarnt. „Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es - an der Wahlurne, nicht mit Kugeln“, sagte Biden bei einer seltenen Ansprache an die Nation aus dem Oval Office im Weißen Haus.

Trump-Attentat: Biden warnt Amerika vor politischer Gewalt

Die politische Debatte im Land sei sehr hitzig geworden. „Es ist Zeit, sie abzukühlen“, mahnte er. „Wir alle haben die Verantwortung, das zu tun.“ Gewalt sei nie eine Lösung, betonte Biden. „Wir sind keine Feinde.“ Trump landete unterdessen nur einen Tag nach den dramatischen Szenen in Pennsylvania im US-Bundesstaat Wisconsin, wo er als Kandidat für die Wahl im November offiziell nominiert werden soll.

Eine abendliche Ansprache aus dem Büro des Präsidenten, die live im Fernsehen übertragen wird, ist krisenhaften Momenten und großen Zäsuren im Land vorbehalten. Genau damit haben es die Vereinigten Staaten nach dem Gewaltakt gegen Präsidentschaftsbewerber Trump momentan zu tun. Das Attentat hatte weltweites Entsetzen ausgelöst und Angst vor einer politischen Gewaltspirale in den USA geschürt. Trump will bei der Präsidentenwahl am 5. November den demokratischen Amtsinhaber Biden herausfordern.

Nach dem Attentat auf seinen Amtsvorgänger hatte US-Präsident Joe Biden eine geplante Reise nach Texas bereits kurzfristig abgesagt. Das teilte das Weiße Haus mit. Biden hätte eigentlich am Montag in den Bundesstaat im Süden aufbrechen sollen. Nach den Schüssen auf Trump am Samstagabend (Ortszeit) im Bundesstaat Pennsylvania hatte Biden bereits einen Wochenendaufenthalt im Bundesstaat Delaware abgebrochen und war vorzeitig in die Regierungszentrale nach Washington zurückgekehrt.

Bei einem Schusswaffenangriff während einer Wahlkampfrede war Trump am Ohr verletzt worden. Der Schütze, laut Bundespolizei FBI ein 20 Jahre alter Mann aus der Region, wurde von Sicherheitskräften getötet. Bei seinem Angriff tötete der Täter einen Zuschauer, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Biden mahnt eindringlich

In seiner Ansprache würdigte Biden das Todesopfer als Held, der sich im Angesicht der tödlichen Kugeln vor seine Familie gestellt habe. Der US-Präsident betonte weiter: „Ich werde mich weiterhin mit Nachdruck für unsere Demokratie einsetzen, für unsere Verfassung und die Rechtsstaatlichkeit eintreten und zum Handeln an der Wahlurne aufrufen, ohne Gewalt auf unseren Straßen.“ So sollte die Demokratie funktionieren, mahnte er. „Wir stehen für ein Amerika nicht des Extremismus und der Wut, sondern des Anstands und der Güte.“

„Hier in Amerika müssen wir aus unseren Silos herauskommen, in denen wir nur auf diejenigen hören, mit denen wir einer Meinung sind“, mahnte Biden. Er warnte vor Fehlinformationen und „ausländischen Akteuren, die die Flammen unserer Spaltung schüren, um Wahlergebnisse zu beeinflussen, die ihren Interessen entsprechen und nicht unseren“.

FBI: Trump-Attentäter handelte allein – keine Ideologie erkennbar

Der für den versuchten Mordanschlag mutmaßlich verantwortliche Schütze hat nach Angaben der US-Bundespolizei FBI allein gehandelt. „Die uns vorliegenden Informationen deuten darauf hin, dass der Schütze allein gehandelt hat“, sagte FBI-Vertreter Kevin Rojek in Pennsylvania am Sonntag. Die Ermittler hätten bisher keine Ideologie hinter der Tat erkannt, hieß es weiter.

Nur einen Tag nach dem Attentat ist auf Donald Trump derweil zum Parteitag der Republikaner im Bundesstaat Wisconsin gelandet. TV-Aufnahmen zeigten die Maschine Trumps auf dem Rollfeld nahe der Stadt Milwaukee, wo ab Montag der Nominierungsparteitag der Republikaner abgehalten wird.

Trump hatte eigenen Angaben zufolge zunächst erwogen, seine Reise wegen der Ereignisse um zwei Tage zu verschieben. Er habe aber beschlossen, „dass ich nicht zulassen kann, dass ein „Schütze“ oder ein potenzieller Attentäter eine Änderung des Zeitplans oder etwas anderes erzwingt“. (pst/dpa, afp)