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„Wo war ich zuletzt?“Joe Biden gerät nach Frage von Kind aus dem Konzept – Trump verspottet ihn

Lesezeit 3 Minuten
US-Präsident Joe Biden stellt sich den Fragen der Kinder während einer Veranstaltung zum „Take Your Child To Work Day“ am 27. April 2023 in Washington, DC.

US-Präsident Joe Biden stellt sich den Fragen der Kinder während einer Veranstaltung zum „Take Your Child To Work Day“ am 27. April 2023 in Washington.

Joe Biden findet auf eine vermeidlich banale Frage keine Antwort. Donald Trump macht sich derweil über ihn lustig.

Normalerweise sind es gestandene Journalisten, denen US-Präsident Joe Biden Rede und Antwort stehen muss, am Donnerstag wichen die an ihn gestellten Fragen allerdings vom täglichen Polit-Diskurs ab. Das lag vor allem an den Fragestellern und deren Interessen.

Anlässlich des „Take Your Child to Work Day“ durften die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Weiße Haus kommen und den Präsidenten anschließend nach Lust und Laune ausquetschen.

Joe Biden beantwortet Fragen von Kindern nach Lieblingseis und Lieblingsfilm

Dabei kam unter anderem heraus, dass Tom Cruise als waghalsiger Pilot nicht nur das Kino-Publikum, sondern auch Joe Biden begeistere. Das Staatsoberhaupt, das wie Cruise im Film mit Ray-Ban-Sonnenbrille im Aviator-Style kam, nannte den Actionfilm „Top Gun: Maverick“ auf die Frage nach seinem Lieblingsfilm im vergangenen Jahr. Was Biden an dem neuen Streifen besonders gefiel, plauderte er aber nichts aus.

Nur knapp zwei Stunden vorher hatte schon der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol bei einer Ansprache vor dem US-Kongress gesagt, er möge die „Top Gun“-Filme. Auch der Tom-Cruise-Film „Mission Impossible“ gefalle ihm.

Joe Biden kann Frage nach letztem Reiseort zunächst nicht beantworten

Biden beantwortete auf dem Südrasen des Weißen Hauses noch viele weitere Fragen von Kindern seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So gab der 80-Jährige unter anderem seine Lieblingsfarbe (blau) und seine liebste Eissorte (Schokolade) preis.

Bei einer Frage allerdings geriet der US-Präsident etwas in Schlittern. Ein Kind wollte von ihm wissen, welches Land er zuletzt bereist habe. „Das letzte Land, ich das ich gereist bin? Also da muss ich überlegen, welches das letzte war. Ich war schon in 89, habe bis jetzt 89 Staatsoberhäupter getroffen“, beginnt Biden seine Ausführungen und scheint etwas Zeit gewinnen zu wollen.

„Ich versuche an das letzte Land zu denken, wo war ich zuletzt? Es ist schwer, den Überblick zu behalten“, so Biden. Die Antwort „Irland“ kommt schließlich aus dem Publikum. Der Blackout von Biden, dem ausgerechnet der für ihn besondere Besuch im Land seiner Vorfahren vor zwei Wochen in diesem Moment nicht einfallen wollte, dürfte für die Republikaner gefundenes Fressen sein.

Donald Trump imitiert Joe Biden auf Wahlkampfveranstaltung

Politischen Gegnern und Rechte machen seit Monaten Stimmung gegen Biden und stellen seinen Gesundheitszustand infrage. Sie verunglimpfen ihn immer wieder als „Sleepy Joe“ und suchen sich genau solche Szenen bewusst raus, um ihn zu attackieren.

Donald Trump hat sich auf einer Wahlkampfveranstaltung über einen Ausrutscher von Joe Biden lustig gemacht, der Monate zurückliegt.

Donald Trump hat sich auf einer Wahlkampfveranstaltung über einen Ausrutscher von Joe Biden lustig gemacht, der Monate zurückliegt.

So auch am Donnerstag, als Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung Biden imitierte. Dabei spielte der Ex-Präsident unter dem Gelächter des Publikums auf eine Szene aus dem September 2022 an, als Biden im Anschluss an seine Rede auf der Global Fund Conference in New York nicht direkt den Weg von der Bühne fand.

Biden gibt sich trotz fortgeschrittenen Alters selbstbewusst: „Fühle mich gut“

Donald Trump verspottete Biden in der Vergangenheit mehrfach als „schläfrig“ und nutzt seit Beginn des Wahlkampfs 2020 Versprecher oder Ausrutscher, um den 80-Jährigen zu diskreditieren. Diese Strategie konnte ihm allerdings weder den Wahlsieg bei den Präsidentschaftswahlen 2020 einbringen, noch die Demokraten davon abhalten, Biden als erneuten Kandidaten für die kommende Wahl, die 2024 stattfindet, zu unterstützen.

Bezogen auf sein fortgeschrittenes Alter hatte Biden im Rahmen der Bekanntgabe seiner Kandidatur gesagt, er respektiere, dass seine Kritiker einen genauen Blick darauf haben würden, ob er noch fit genug für den Job sei. „Ich habe das selbst genau unter die Lupe genommen, bevor ich mich entschieden habe, ins Rennen zu gehen. Ich fühle mich gut und bin begeistert über die Aussichten“, so Biden diese Woche.