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„Einen großen Fehler“Boris Johnson droht Rishi Sunak mit Rebellion in Nordirland-Streit

Lesezeit 2 Minuten
Es ist Boris Johnson zu sehen wie er zwei Daumen in die Höhe hält.

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson droht laut Medienberichten mit einer Rebellion innerhalb der Konservativen Partei.

Der britische Ex-Premier Boris Johnson hat das Nordirland-Protokoll selbst unterschrieben. Nun setzt er Nachfolger Rishi Sunak unter Druck.

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson setzt seinen Nach-Nachfolger Rishi Sunak angesichts einer bevorstehenden Einigung mit der EU über Brexit-Rechte für Nordirland nach Medienberichten unter Druck.

Johnson drohe mit einer Rebellion innerhalb der Konservativen Partei, berichteten die BBC und mehrere andere Medien. Hintergrund: Sunak würde bei einer Vereinbarung mit Brüssel einen Gesetzentwurf aufgeben, mit dem London die bestehende Nordirland-Abmachung eigenmächtig aufkündigen könnte.

Geplantes Gesetz sei ein Druckmittel

Aus Sicht von Johnson und anderer konservativer Abgeordneter ist das geplante Gesetz jedoch ein Druckmittel bei künftigen Streitfällen mit der EU. Der vergangenes Jahr zurückgetretene Ex-Premierminister hielte es für „einen großen Fehler“, das Gesetz aufzugeben, wurde einer seiner Vertrauten zitiert.

Sunak hatte am Samstag gesagt, es gebe noch keine Abmachung mit der EU. Der heutige Regierungschef ist seit Oktober vergangenen Jahres im Amt. Unter Johnson war er Schatzkanzler.

Johnson unterschrieb das Protokoll selbst

Johnson hat das sogenannte Nordirland-Protokoll selbst unterschrieben. Längst aber fordert er eine Überarbeitung, da mit dem völkerrechtlich bindenden Vertrag eine Zollgrenze zwischen der britischen Provinz und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden ist.

Es kam zu Handelshemmnissen. Befürworter der Union mit Großbritannien fürchten, das Protokoll ebne den Weg zu einer Wiedervereinigung mit dem EU-Mitglied Irland.

Die wichtigste protestantisch-unionistische Partei DUP blockiert in Nordirland deshalb seit Monaten die Bildung einer neuen Regierung. (dpa)