Eklat hat KonsequenzenGrünen-Politikerin legt nach Alkoholfahrt Mandat nieder – zeigte sie den Hitlergruß?

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Jutta Boden war Teil der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf.

Jutta Boden war Teil der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf.

Wie die „Bild“ berichtet, soll Jutta Boden im Beisein von Beamten den Hitlergruß gezeigt und „Heil Hitler“ gerufen haben. 

Die Berliner Bezirksverordnete Jutta Boden (Grüne) hat nach Bekanntwerden einer Alkoholfahrt und Wirbel um einen vermeintlich gezeigten Hitlergruß persönliche Konsequenzen gezogen und ihr Mandat niedergelegt.

Die Grünen-Lokalpolitikerin teilte laut der „Bild“-Zeitung in einer Mail mit: „Das alkoholisierte Autofahren und meine unangemessene und falsche Reaktion während einer polizeilichen Kontrolle waren inakzeptabel. Für dieses Fehlverhalten möchte ich aufrichtig um Entschuldigung bitten. Um die Verantwortung für meine Handlungen zu übernehmen, lege ich mein Mandat als Bezirksverordnete nieder.“

Boden gehörte seit Ende 2019 und schon einmal von 2012 bis 2016 zur Fraktion der Grünen im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

Jutta Boden gesteht Alkoholfahrt offenbar ein

Zuvor hatte das Boulevard-Blatt berichtet, dass Jutta Boden bei einer Polizeikontrolle am Samstag angehalten worden und ein Alkoholtest positiv ausgefallen sei. Um etwa 1:40 Uhr hätten Polizeibeamte das Fahrzeug der Grünen-Politikerin auf der Autobahn 115 wegen des Verdachts von Trunkenheit am Steuer angehalten.

Demnach habe ein Atemalkoholtest einen Wert von 1,34 Promille angegeben. Die Bezirksverordnete von Charlottenburg-Wilmersdorf habe aufgrund ihres hohen Alkoholgehalts den eigenen Wagen in Dreilinden in Brandenburg stehen lassen müssen und sei im Polizeiwagen zur Wache gefahren worden.

Schwere Anschuldigungen gegen Jutta Boden: Wirbel um vermeintlich gezeigten Hitlergruß

Während der Polizeimaßnahme soll es laut dem Bericht der „Bild“ zu einem Streit mit den Polizeibeamten gekommen sein. Boden soll in diesem Zusammenhang den Hitlergruß gezeigt haben und zweimal „Heil Hitler“ gerufen haben. „Bild“ bezieht sich auf eine Vorgangsmeldung der Polizei

Laut Bericht habe sich Jutta Boden der eigenen Aussage nach von den Beamten schlecht behandelt gefühlt. Deswegen habe sie sich beschwert, warum man so mit ihr umgehe, sie würde schließlich nicht „Heil Hitler“ rufen. In dem Zusammenhang habe sie den Hitlergruß gezeigt.

Jutta Boden zieht nach Alkoholfahrt offenbar Konsequenzen

Inzwischen haben mehrere Medien über den Fall berichtet. Die zuständige Polizeidirektion Brandenburg war bis Sonntagmittag nicht für eine Stellungnahme zum Fall Jutta Boden zu erreichen.

In einer Stellungnahme der „Berliner Zeitung“ gegenüber geht Boden auf den Vorwurf des Zeigens des Hitlergrußes nicht ein, gesteht aber ein, alkoholisiert gefahren zu sein und spricht von einer „unangemessenen und falschen Reaktion während einer polizeilichen Kontrolle“.

Grünen-Politiker bezieht nach Eklat um Jutta Boden Stellung

Dass an den Vorwürfen möglicherweise etwas dran sein könnte, belegt eine Äußerung von Werner Graf, Fraktionsvorsitzer der Berliner Grünen im Abgeordnetenhaus. Er schrieb am Sonntag auf X, das Verhalten von Jutta Boden sei „vollkommen daneben und nicht zu entschuldigen. Zu Recht gibt sie ihr Mandat auf. Das sag ich offen und direkt. Konsequenzen werden umgehend gezogen“, so Graf ohne Details zu nennen.

Graf reagierte damit unmittelbar auf einen Post von FDP-Politiker Stefan Förster, der die bis dato ausgebliebene Reaktion der Grünen auf die gegen Jutta Boden erhobenen Vorwürfe kritisiert hatte.

„Bild“ zufolge soll nun sowohl wegen der Trunkenheitsfahrt als auch wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Kennzeichen gegen Jutta Boden ermittelt werden. Die nächste Fraktionssitzenden der Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf findet laut Website planmäßig am Montag (29. Januar) statt. Ob die Fraktion sich dann zu dem Fall äußert, bleibt abzuwarten. (pst)

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