„Ehrenmann“Junger Mann wird für Auftritt vor „Querdenkern“ gefeiert
Karlsruhe – Wie derzeit an fast jedem Wochenende gab es auch am Samstag bundesweit in zahlreichen Städten Kundegebunden der „Querdenker“, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Am Samstag 8. Januar marschierten laut „Badische Neueste Nachrichten“ auch rund 1500 Menschen durch die Karlsruher Innenstadt. Das ist zahlenmäßig kaum erwähnenswert im Vergleich zu anderen Städten. So gab es die größte Demonstration in Hamburg, wo sich nach Polizeiangaben rund 13.700 Menschen versammelten.
Allerdings kam es in Karlsruhe zu einer Szene, die für Aufsehen in den sozialen Medien sorgte. Ein junger Mann ergriff beim „Open Mic“ das Mikrofon der Demo-Organisationen und warb fürs Impfen. „Ich wollt' nur kurz einen organisatorischen Hinweis an Sie richten“, beginnt der Mann, der als einer der wenigen eine Maske trägt. Erwartungsvoll richten sich alle Augen und Ohren der Teilnehmer auf ihn.
Karlsruhe: Werbung fürs Impfen vor Impfgegnern
Dann fährt er nach einer kurzen Pause fort: „..bezüglich der Impfung. Und zwar gibt es am KIT [Technische Hochschule, Hinweis der Redaktion] noch freie Plätze heute“. Dann fängt das Pfeifkonzert der Impfgegner an, die natürlich mit allem, nur nicht mit diesem Statement gerechnet haben. Der junge Mann sagt, man habe damit jede Möglichkeit, seine eigene Gesundheit und die anderer Menschen zu schützen. Dann gibt er das Mikrofon ab, die Moderatorin bedankt sich ironisch mit „sehr aufmerksam“ für den „Hinweis“.
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Das Video wurde vom Blogger NineBerry am Samstag bei Twitter mit dem Kommentar „Der wichtigste Redebeitrag heute“ hochgeladen und mittlerweile fast 500.000 Mal aufgerufen. Mehr als 2700 User teilten den kurzen Clip und feierten den jungen Mann. „Danke an den unbekannten Helden“, heißt es da beispielsweise oder „So geht Zivilcourage. Respekt und Dank an den unbekannten #Ehrenmann!“
Auch WDR-Journalistin Georgine Kellermann, Leiterin des Studios in Essen, äußert sich bei Twitter positiv: „Mein ganz persönlicher Held“, schreibt die 64-Jährige. (cme)